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Ahnengalerie der embarischen Königsfamilie
von Giselda am 18.05.2017 22:08Die Schwanenkönigin
Tochter des Geflügelten Gottes und der Prophetin. Sie gilt als Erste Königin, auch wenn ihre Mutter die eigentliche Ahnherrin darstellt. Sie ist ein Teil der uralten Legenden.
König Adelphius Kattagien, der Erste
Sohn der Schwanenkönigin und erster König im Geschlecht der Kattagien. Er war von edler Gestalt und Gemüt und ähnelte seiner Mutter im Wesen und Macht sehr. Als die Stadt des Lichts im Krieg gegen die dunklen Horden zerstört wurde, gründete er Urda, um den verlorenen Massen der Hohen Kinder ein neues Heim zu geben. In Gedenken an die Brüder, deren Liebe und Opfer zueinander ihnen den Sieg brachte, gab er sich in der alten Sprache den Beinamen Kattagien. Es bedeutet Brüderlichkeit und sollte zum Stützpfeiler des neuen Reiches werden. Noch heute trägt dieses Königsgeschlecht in Gedenken es als Familiennamen. Wer sein Vater war ist bis heute ein Rätsel. Es gibt viele Gerüchte. Manche behaupten einer der Brüder wäre sein Vater gewesen, andere sagen es wäre ein Gefährte der Schwanenkönigin gewesen. Wenige Schriften berichten von einem Mann an ihrer Seite, der einfach nur den Beinamen Wolf trug und nie ihre Seite verließ. Im Schwanenturm liegt noch ein Liebesbrief an die Schwanenkönigin, der mit einer Skizze eines Wolfskopfes unterschrieben wurde. Leider ist das Meiste des Briefes verblichen und kann auch keine Auskunft über den wahren Vater Adelphius geben. Auch die Schrift ist von nur noch wenigen zu entziffern. Generell sind aus dieser Zeit sehr wenige Texte erhalten. Abzuzählen an einer Hand.
Königin Aegle Kattagien, die Heilerin
Sie wurde bekannt und berühmt als Heilerin. Sie war eine sehr sanftmütige Person und das einzige Kind des Königs. Sie hütete die letzte Feder der Schwanenkönigin als Schatz der Familie. Ihre große Heilkraft liegt auch ihren Nachfahren im Blut. Die Kattagiens brachten oft gute Heiler hervor oder auch wenn sie diese Magie nicht anwenden konnten, besitzen sie selbst enorme eigene Selbstheilungskräfte. Eine noch so schlimme Wunde verheilt ohne Narbe. Ihre älteste Tochter Constanze folgte ihr auf den Thron, die jüngere Tochter schlug einen anderen Weg ein. Sie fühlte sich von der Königin berührt und wurde die erste Hohepriesterin, denn sie war das erste Orakel. Aus ihrem Familienzweig, dass ihren Namen Orthoklas als Familienname trägt, geht mit jeder neuen Generation ein neues Orakel hervor, dass wiederum das alte ablöst. Als Orakel und Hohepriesterin in Urda. Auch war es Orthoklas, die das Zepter der letzten Feder in Auftrag gab.
Königin Constanze Kattagien, die Große
Unter ihr füllten sich die Herzen ihrer Untertanen mit neuer Hoffnung. Unter ihr erlebte das Volk und Reich ein neues Zeitalter und die Blütezeit in jeder Hinsicht. Egal ob es Kunst, Architektur, Schrift oder Musik war. Hier entwickelte sich das erste Mal die neue Schrift, die heute noch in Embaro gilt. Sie gilt als größte Herrscherin in der Geschichte Embaro. Geschickt in Diplomatie und Handel festigte sie den Frieden und förderte den Reichtum. Ihr Sohn selbst wurde zu einer lebenden Legende und sie selbst liebte es die Märchen und Geschichten über ihn zu fördern.
König Divino Kattagien , Der Schwanenprinz
Es war das erste Mal, dass ein König in seinem Beinamen wieder den Schwan trug. Obwohl er später auch König wurde, nannte man ihn Aufgrund der starken Legendenbildung stets zur Prinz. Er wurde diesen Ruf zu Lebzeiten nicht los und auch nicht nach Jahrtausenden. Seine Legenden in der Schwanenchronik gehören zu den beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Theaterstücken aller Zeiten in Embaro. Jedes Kind kennt sie und es ist Tradition, dass der älteste Prinz des Reiches alle Stücke lernen und auswendig kennen muss. Jeder von ihnen stand auf der Bühne um mindestens einmal im Leben „dem Schwanenprinzen" wieder Leben einzuhauchen. Er selbst war ein guter, großzügiger, gerechter und beliebter Herrscher, der durch seine große Mutter in seiner Herrschaft profitieren konnte und eine ereignisreiche Jugend genoss. Gesegnet durch den Göttlichen in vielerlei Hinsicht. Glaubt man den Legenden.
Königin Bleona Kattagien
Die Tochter des Schwanenprinzen ging als starke Königin in die Geschichte. Doch ihr Herz war nicht das eines Schwans sondern das einer Löwin. Manche schreiben dies ihrer Mutter aus dem Geschlecht Luan zu, deren Wappen ein Löwe führt. Sie zeigte früh Ambitionen das Reich zu vergrößern und schreckte auch nicht vor Krieg zurück. Sie sicherte zittrige Grenzen und vergrößerte das erste Mal das kleine Reich und verleibte sich neues Land ein. Eine Folge davon war ein Zuwachs von Rüstungsindustrie, Waffenentwicklung und Landwirtschaft, dank der neu zu bestellenden Flächen. Es wurde die Wehrpflicht eingeführt und die Regeln des Militärs und des Krieges beschlossen. Oft sah man in der Schlacht ihre Fahne wehen- doch mit einem weiß geflügelten Löwen und keinem Schwan.
König Mirosus Kattagien, der Gespaltene
Ganz wie seine Mutter strebte auch Mirosus die Auswirkung seiner Herrschaft an. Weitere Ausdehnungen erfolgten unter ihm und er zeigte großes Geschick im Krieg. Er war ein ausgesprochen guter Kämpfer. Ungewöhnlich war, dass er ab und an im Kampf einen Speer führte. Eine ungewöhnliche Waffe, wo doch das Schwert meist vorgezogen wird, aber seine Beherrschung des Speers wird als Meisterlich beschrieben. Mochte sein Gegner noch so gut das Schwert führen- griff der König zum Speer stand sein Tod geschrieben mit einer Feder des Göttlichen. Doch das Volk wurde des Krieges müde und war gesättigt an dem Übermaß, den man genoss. Man war zufrieden und der Ruf zu den Waffen lästig. Stimmen wurden das erste Mal laut und man sehnte sich zurück nach der Goldenen Herrschaft der Großen Königin. Besonders bekannt war Mirosus aber wegen seinen Augen. Auf diese geht noch heute ein Sprichwort zurück. Er besaß eine blaue und ein grüne Iris und sein Antlitz glich einem Stern. Neben dem Krieg liebte er alles Schöne und war stets bestrebt jede seiner Schwächen zu beseitigen. Nur bei einer wollte es ihm nicht recht gelingen und sie sollte sein Verderben sein. Der König liebte die Liebe. Er gab seine Liebe frei und gütig und sie wurde gerne genommen. Von Frauen und Männern. „Das grüne Auge lächelte keck und charmant der holden Dame zu, das blau durchdrang wie Stahl die Rüstung eines Mannes. Nicht selten erfreute er sich gleichzeitig an beidem mit nur einem Blick."
König Albus Kattagien, der Gäubige
König Albus, der schon in jungen Jahren dank seiner mütterlichen Erziehung als sehr fanatisch im Glauben galt, sah dem Treiben seines Vaters Mirosus voller Missgunst zu. Seine Mutter verdarb ihn mit ihrer Eifersucht und Hass gegenüber seinem Vater und hetzte ihn immer weiter gegen diesen auf. Albus fühlte sich von seinem Vater verraten- im Glauben und im Eherecht seiner Eltern. Er wusste nicht, dass seine Eltern keine Liebe füreinander besaßen. Es war eine rein politische Hochzeit gewesen, um die Unterstützung der mütterlichen Truppen und Gelder zu erhalten. Seine Mutter, die Neiderin, selbst erhoffte sich Macht und einen hübschen Gemahl. Dass dieser alles und jeden zu lieben schien außer sie verdarb ihr Herz. Albus ermordete seinen Vater im Streit und bestieg den Thron. Was folgte waren neue und härtere Auslegungen der Legenden und Schriften. Unter ihm kam es zu religiösen Verfolgungen und das erste Mal in der Geschichte wurde der Akt zwischen Männern als „verdorben" betrachtet. Ketzer und Verdorbene wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, um seinen Willen und seine Interpretationen durchzusetzen. Die Schwanengarde, die bis dahin als Elitegruppe und schützende Wächter der Familie gedient hatte, bekamen eine neue Rolle. Eine weitere Folge war die Zerstörung vieler Schriften aus der alten Zeit. Nur weniges hat überlebt. Trotz manch gewiss eher umstrittener Inhalte ließ er aber als Bewunderer des Schwanenprinzen dessen Legendensammlung in Frieden ruhen.
König Alexander und Königin Alexa Kattagien, die Beschützer
Seine Kinder, das Zwillingspaar Alexander und Alexa, waren das erste in der Linie. Ihr Vater deutete diese Geburt als Gunst des Göttlichen und erklärte das Problem der gleichzeitigen Erben als eine neue Herrschaftsregel. Beide herrschten zusammen und konnten sich Ehepartner suchen. Sie gingen als Beschützer gegen die Nachbarreiche ein und sicherten das religiöse Andenken ihres Vaters. Im Kampf glichen sie einem Geschöpf. Alexander war ihr Schatten und Alexa das Licht. Sie ehrten als gute Herrscher, trotz geteilter Herrschaft, ihren Familiennamen. Alexander, der stets treu und stützend an der Seite seiner Schwester stand, nahm sich kein Weib sondern glich in der kommenden Friedenszeit mehr einem Berater als einem König. Alexa vollführte ihre heilige Pflicht und zeugte mit ihrem Gatten zwei Töchter.
Königin Pandora Kattagien, die Leidende
Seiet ihrer Geburt war Pandora von einer Trägheit und seltsamen Trauer beseelt. An manchen Tagen konnte sie voll lauter Weltschmerz nicht einmal ihr Gemach verlassen. Sie war eine sehr feinfühlige Frau und oft sah man sie weinen über das Schicksal der Welt. Sie sprach oft mit dem Orakel, doch auch das konnte ihr keinen Frieden bringen. Ihr einziger Trost war ihr Gatte Thando, der es schaffte sie aus ihrem Trübsinn heraus zu holen. Mit ihm hatte sie einen Sohn, der selbst kränklich war von Gestalt und er glich weich und warmherzig dem Vater. Er war ihr siebtes Kind. Alle vorigen Kinder verlor sie oder starben noch als Säugling oder in frühen Kinderjahren. Als auch ihr geliebter Gatte früh von ihr ging als er sich bei einem Ausritt das Genick brach, brach auch ihr Herz und sie stab mit blutigen Tränen auf den Wangen über der Leiche ihres Mannes.
König Anis Kattagien, der Kindskönig
Über ihn ist nicht viel zu sagen. Er war nicht lange an der Macht und besaß an sich solche nicht. Als Minderjähriger stand er unter der Obhut seiner Tante, die für ihn regierte. Er lebte nach dem Tod seiner Mutter als er acht Jahre alt war noch drei Jahre weiter. Dann starb er angeblich an seinem schwachen Leib und Herz. Böse Zunge munkeln seine Tante hätte den Jungen beseitigt, um selbst die Macht endgültig in den Händen zu halten.
Königin Veerle Kattagien
Die Strippenzieherin, wie das Volk sie nannte, manchmal auch hinter verschlossener Hand als Giftmischerin bezeichnet, wurde sehr schnell immer unbeliebter. Die Bevölkerung war entsetzt über ihre Regierung und den Tod des eigentlichen Erbens. Auch im Adel schuf sie sich viele Feinde und es drohte bald schon ein Bürgerkrieg. Auch ihre Bemühen diesen Niederzuschlagen sorgte nur noch für mehr Aufruhr. Ihre Helfer wandten sich nach und nach vor ihr ab. Nicht auch zuletzt weil ihr Sohn Tytes jene für sich gewinnen konnte. Am Schluss wurde sie von ihrem eigenen Sohn gestürzt. Was damals wirklich geschah und wie sie ihr Ende fand- nun, das weiß allein König Tytes, der momentane Herrscher Embaros. Er sorgte erst einmal für Ruhe und regiert seitdem mit eiserner Hand. Wie er schlussendlich in die Ahnengallerie eingeht, wird die Zeit zeigen.
Das Wesen der Daphne - In-Depth
von Cerwen am 18.05.2017 22:07„Sie wird die Herrin des Glücks genannt, die Heitere, die Bringerin von Freude und Lust. Lieblich und berauschend zugleich tanzt sie über den Himmel, und wo ihre aus Träumen gewebten Schleier das Dunkel berühren, überzieht sich das Firmament mit der lieblichen Morgenröte. Schmetterlinge flattern vom Himmel herab und künden den Sterblichen vom Erwachen des Tages und tragen Liebe und Harmonie unter die Menschen, die Daphne in ihrem Fühlen so ähnlich sind."
- Chiarata Daphneca, Universelles Lehrbuch über das Wesen der schönen Göttin, geschrieben um 5200 n.J.E
Wir kennen Daphne als eine liebliche Göttin, eine Bringerin von Freude und Harmonie. Sie ist eine liebende Göttin, die uns mit ihren Gaben erfreut und uns beglückt, wenn unsere Körper in der Lust zueinander finden. Wir erfahren sie als Göttin der Leidenschaft und der schönen Künste, die uns mit ihrem köstlichen Wein erquickt und als Schirmherrin vieler Feste und Feierlichkeiten angerufen wird. Sie ist eine schenkende Göttin, die bereitwillig mit uns ihre Freuden teilt und unsere Herzen mit Heiterkeit erfüllt.
Doch auch die sonst so Liebholde hat auch eine andere Seite, der sich die Shogure, die Wächter der Insel, für sich erkannt haben.
"Daphne fuhr unter ihre Feinde und durchbohrte sie mit ihrem gewaltigen Speer. Das Blut färbte ihre Schleier rot, als es den bebenden Körper netzte, und sie drehte sich schneller und schneller, vollendete tanzend und voller Lust ihr Werk. Ihr Bruder, der Herr der Nacht, umfing sie. Und sie fiel voller Ungestüm über ihn her, erregt von der Hitze des Kampfes, und sie vereinten sich. Wie im Rausch wälzten sie sich auf dem Schlachtfeld, dass die Knochen unter ihren Körpern zu Staub zermalmt wurden, und sein Samen sich in ihrem Schoß ergoss."
- Inschrift einer alten Tontafel, vorzufinden auf Bahja-Ilé, unbekanntes Herstellungsdatum.
Beide dieser Wesen Daphnes in unserem Herzen miteinander zu vereinen, das erscheint auf dem ersten Blick unmöglich, und doch gibt es ein verbindendes Element zwischen den unterschiedlichen Darstellungen der schönen Herrin – die Leidenschaft.
Ganz gleich, wie mild und lieblich oder wie wild und ungezügelt die Göttin auch sein mag, in unserem Inneren verehren wir ein und dieselbe: Die Bringerin der Freuden, die Göttin der Lust, die uns mit ihrer Schönheit berauscht. Drum horche stets in dich hinein und erkunde, zu welchem ihrer Aspekte du dich mehr hingezogen fühlst, und folge deinem Herzen, folge deiner Leidenschaft in ihre Arme, und du wirst stets Erfüllung finden.
„Selbst der Tod kann sich ihrer Lieblichkeit nicht entziehen, und so schenkt dieser ihr freimütig die Seelen her, welche die Göttin als besonders kostbar erachtet. Jene holt sie zu sich, die sich zu Lebzeiten Lust und Freiheit hingegeben haben und ihren Idealen gefolgt sind bis ihr sterblicher Leib verging, wie alles Leben schlussendlich vergehen muss.
Lächelnd bittet sie dich in ihr Zelt, das aus feiner Feenseide gesponnen ist, in der Farbe des Himmels, wenn die Morgenröte den Horizont überzieht, um dich teilhaben zu lassen an ihrer göttlichen Wonne. Den herrlichen Leib der Göttin selbst magst du schauen, wie sie zwischen den Feiernden liegt auf ihrem Bett aus Rosenblättern, so schön und vollkommen, dass eines Sterblichen Auge ihre Schönheit im Leben nicht zu erfassen mag. Doch nun bist du frei von dieser irdischen Fessel! Du kannst ihre Nähe erfahren, die Gegenwart der Göttin spüren und die Lust, die der irdischen ähnelt aber doch so anders ist. Denn während du zu Lebzeiten noch nach Erfüllung strebtest und den meisten nur ein kurzer Moment der Ekstase vergönnt ist, wenn sie beim Liebesspiel in Daphnes Arme taumeln, so bist du an diesem Ort bereits am Ziel der Bemühungen gelangt. Der Gipfel des Glücks ist erreicht, und die Feiernden in ihrem Paradies sind durchdrungen von göttlicher Freude und makellos anzuschauen, und es ist ein großes Geben und Nehmen, wenn sie sich lieben und einander an Tanz, Musik und Spiel erfreuen. Dass wir uns gegenseitig derart beschenken, mag als die größte Gabe der Holden an die Sterblichen gelten, und in ihrem Zelt erreicht diese selbstlose Freude ihre Vollendung"
- Auszug aus „Daphnes Paradies" von Ariana Steaddt, um 5580 n.J.E.
„Sieben Tage lang feier man die schöne Göttin in den Straßen mit bunten Paraden, Tanz und Spiel. Der Wein fließt in Störmen, mein Herz, und es ist wahrlich leicht einen Liebhaber oder eine Geliebte zu finden, denn in diesen Tagen ist – Daphne sei Dank – fast alles erlaubt."
Brief von Giacomo Heryas an seine Ehefrau in Persepolos, 5368 n.J.E.
Während des Fests von Rausch und Leidenschaft zu Ehren der schönen Göttin vom ersten bis zum siebten Tag der Woche um die Mittsommernachtswende finden sehr ausgelassene Feiern statt. Der Wein der letzten Jahre wird angeschlagen, Musikanten spielen auf, in den Straßen finden große Festumzüge statt, und fremde Menschen feiern miteinander und erfreuen sich an den Gaben der schönen Göttin. Man kann es nur schwer in Worte fassen, was in dieser Zeit alles geschieht auf so unterschiedliche Weise wird der Göttin gehuldigt in diesen Tagen. Ich kann nur jedem raten, einmal nach Kjata zu reisen und das Fest dort zu erleben. Jedes Jahr, das ich selbst nicht vor Ort sein kann, schmerzt mich, denn es gibt kaum eine Zeit, in der die Stadt so sehr durchdrungen ist von Freude und Lust, dass schon allein den Menschen bei ihrem Treiben zuzusehen eine wahre Wonne ist.
Genau zu dieser Zeit entsenden alle Tempel zumindest auch einen ihrer Geweihten nach Kjata, und dort wird die neue Geliebte der Göttin gewählt. Diese reist während ihrer Amtszeit häufig durch die Lande, um Tempel, Geweihte und Gläubige zu besuchen und die Belange der Kirche zu vertreten. Theoretisch kann jeder Geweihte sich für die Wahl aufstellen lassen, doch meist ereilt einem Tempelvorsteher der Ruf der Göttin. Nur kam es bisher äußerst selten vor, dass jemand überraschen die Wahl gewann, der erst kurz zuvor die Weihe erhalten hatte.
Um das neue Kultoberhaupt zu bestimmen, ziehen sich die versammelten Geweihten zurück, um die Nähe der Göttin zu erfahren und so ihren Willen zu ergründen, wer das nächste Jahr ihre Kirche führen soll.
Die Wahlen sind jedoch immer so unpolitisch, wie es den Anschein erwecken mag. Auch wenn die Geliebte der Göttin im Gegensatz zu den Tempelvorsteherinnen nur kurze Zeit im Amt ist – ein Jahr lediglich – kann sie durch ihre Reisen recht großen Einfluss gewinnen, vorausgesetzt, sie ist ambitioniert genug. Es ist nämlich durchaus möglich, mehrere Jahre hintereinander gewählt zu werden.
Auch persönliche Zwistigkeiten, die innerhalb der Gemeinschaft trotz aller zur Schau getragenen Harmonie immer wieder aufkommen, können den Ausgang der Wahl beeinflussen. Ein gänzlich profanes Unterfangen sind die Wahlen zwar nicht, da sich noch immer viele Geweihten gemeinsam in Meditation oder Liebesspiel der Göttin annähern, um ihren Willen zu erfahren. Zumindest in den letzten Jahren jedoch konnte keine Geliebte der Göttin mehr mit solch überwältigender Mehrheit die Stimmen der anwesenden Geweihten auf sich vereinen wie früher.
Die heutige Fassung des Daphnesutra („sutra" heißt auf alt-elfisch so viel wie Erquickung) wurde um 4560 n.J.E. in der Nähe von Kjata verfasst. Noch heute ist die Erstausgabe in Bahja-Ilé zu bewundern. Zu vermuten ist jedoch, dass einige Teile des Werks bedeutend älter sind und unterschiedliche Schriftensammlungen entstammen, welche in dieser Form erstmalig in diesem Umfang zusammengetragen wurden. Das Buch behandelt die körperlichen Freuden und den der Göttin gefälligen Liebesakt und führt den geneigten Leser über den Weg meditativer Übungen und Ertüchtigungen schrittweise an die göttliche Ekstase heran.
Auch Bereichen außerhalb des Geschlechtlichen, wie dem Zusammenleben von Mann und Frau, sind mehrere Kapitel des Buches gewidmet, aber da sich das Leben auf Ilé-Ilé zur damaligen Zeit an einigen Stellen etwas von der heutigen Wertevorstellung geändert hatte, gilt dieser Teil schon zum Teil wieder als veraltet.
Bis in unsere Tage von gleicher Bedeutung geblieben aber sind die zahlreichen Liebesstellungen, die auch innerhalb der Kirche als steter Quell der Inspiration dienen und das körperliche Miteinander erheblich bereichern können.
Natürlich verfügen die meisten Geweihten der schönen Göttin nach der Zeit ihres Noviziats über hinreichend Erfahrung auf diesem Gebiet, doch ich kann versichern, dass es sich stets lohnt, seinen Horizont in dieser Hinsicht zu erweitern. Eben aus diesem Grund möchte ich dir an dieser Stelle gerne einige Passagen aus dem Daphnesutra ans Herz legen. Die ausgewählten Positionen sind solche, die mir und einigen befreundeten Geweihten größte Freude bereitet haben, doch du magst selbst entscheiden, auf welche von ihnen du dich einlassen möchtest, um der Göttin nahe zu sein. Vielleicht weckt die Lektüre in dir ach dieselbe Lust, die in mir erwachte, und derentwegen ich schließlich bis nach Niparan gereist bin um ihre Herkunft zu ergründen.
Bevor ich dich in die Welt aus 1001 Räuschen entführe, will ich aber zuvor noch mit einem weit verbreiteten Irrtum aufräumen. Es ist mitnichten so, dass die Bezeichnungen der im Daphnesutra aufgeführten Liebesstellungen eindeutig sind, weswegen ich mich umso mehr bemüht habe, sie so getreulich wie möglich zu beschreiben. In der Urfassung sind die Positionen lediglich numeriert. Die klangvollen Namen der Stellungen wie Stolze Supai, Gespaltener Bambus oder Wilde Orchidee wurden erst in späteren Ausgaben hinzuerfunden.
Und noch ein letztes Wort vorneweg: Um auch dem nicht der fremden Sprache mächtigen Leser ein Gefühl für die alten Texte zu geben, habe ich mich bei dieser Zusammenstellung von einer früheren Übersetzung inspirieren lassen, die noch zum Teil anderssprachige Begriffe enthält, um dem Werk damit einen Teil seines ursprünglichen Zaubers zu belassen. Ich bin ansonsten kein Befürworter allzu phantasievoller Umschreibungen der Geschlechtlichkeit, und trotz ihrer vermeintlichen Nähe zur Göttin empfinde ich Wörter wie Daphneszünglein, Rosenknospen oder Shogure-Kolben als nahezu unerträglich. Glücklicherweise wird gerade innerhalb des Kults kein Blatt vor den Mund genommen, und als Geweihte der Leidenschaftlichen wissen wir wohl alle nur zu gut, wovon gesprochen wird, weswegen ich gerne die expliziten Begriffe aus der ursprünglichen Textform beibehalten möchte. Erst während der Übersetzung eröffnete sich mir, dass es sich bei dem ursprünglichen Verfasser um einen Herrn mit ausgeprägten Hang zum Combattiven gehandelt haben muss, denn Shísu (niparanisch für Schwertscheide) steht für das weibliche Geschlecht, Meisu (niparanisch für Streitkolben) steht für das Männliche. Nichtsdestotrotz habe ich es bei den älteren Bezeichnungen belassen, um den exotischen Ton des Originals zumindest in Teilen zu erhalten.
Der Schmetterling
„Der Koibito (Anm. niparanisch für Liebhaber) aber umfasst ihre Fußknöchel und hebt sie sachte an, sodsas sein Meisu ihre Shísu zu durchdringen vermag, bis er mit seinem Leib an ihre Perle stößt. Wie die Berührung eines Schmetterlings, so sanft wollen sie sich vereinigen und sich berauschen an der Lust, die sie einander bereiten."
Der Mann kniet auf dem Lager, die Frau liegt mit weit geöffneten Schenkeln vor ihm, die Beine leicht angehoben, so dass er ihre Knöchel umfassen kann. Auf diese Weise vermag er besonders tief in sie einzudringen, während er sanft, gleich den Flügeln eines Schmetterlings, ihren Schoß mit dem seinen berührt. Besonders innig ist diese Art der Vereinigung, weil beide zugleich sehen können, wo ihre Körper ineinander übergehen, und auch der Göttin ist es eine wahre Wonne zuzusehen, wenn ein Paar sich auf diese Weise den Freuden der Lust hingibt.
Die Meereswoge
„Seine Geliebte aber lässt sich auf seinem Schoß nieder, das Gesicht ihm zugewandt, sodass er ihre Knospen mit seinen Fingern kneten kann. Sobald er seinen Meisu in ihre Shísu gleiten lässt, soll sie ihn fest umklammern, damit er nicht wieder herausrutscht. Nun können sie verharren, voller Erwartung, und sich gegenseitig liebkosen, die Lippen des anderen kosten und seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Um ihre Lust langsam zu steigern, sollen sie leicht vor und zurück wiegen, so lange, bis die Wellen der Lust über ihnen beiden zusammenschlagen wie die raue und aufgewühlte See."
Die Position ist denkbar einfach auszuführen, und doch ist sie mir eine der liebsten geworden in den vergangenen Jahren, denn nur selten berührt man den oder die Erwählte wie in dieser Stellung so allumfassend während des Liebesspiels. Man kann sich umarmen und küssen und die wachsende Lust im Gesicht des anderen beobachten, während man jede Regung seines Leibes am eigenen Körper spürt.
Setzt sich die Frau hingegen rücklings auf ihren Liebhaber sodass er sie wild umschlingen kann, wird aus dieser Stellung im Übrigen die Wilde Orchidee, die besonders jenen Freude bereitet, die das Gefühl der Hinterbacken um ihren Schaft schätzen, wenn sie in ihre Partnerin eindringen.
Die Meereswoge ist auch für noch unerfahrene und junge Paare geeignet, die zum ersten Mal gemeinsam einen Tempel aufsuchen. Um sie langsam an die Freuden der Göttin heranzuführen, insbesondere, wenn sie nicht die Abgeschiedenheit eines Séparées bevorzugen, oder ein Tempel gar kein solches besitzt, sind sie auf diese Weise einander zugewandt und müssen sich nicht allzu sehr den Blicken der anderen Tempelbesucher aussetzen. Auch für zwei Frauen ist diese Art, sich zu umarmen, besonders innig, können sie doch die Hände aneinander herunter gleiten lassen um sich zu berühren, oder sich eines Olisbos bedienen, der beide gleichermaßen zu erfreuen vermag.
Die Besteigung des Keuchers
„Gemeinsam aber können Mann und Frau so den Gipfel der Lust erklimmen, wenn sie nur ihren Leib zu biegen vermag wie eine junge Weide an den Ufern des Schwarzauerflusses. Sie teilt ihre Schenkel für ihn, und während das eine Bein locker zur Seite gespreizt liegt oder um seine Hüften geschlungen, schwingt sie den anderen Schenkel bis hoch droben auf seine Schultern, so dass ihre Shísu offen und reif vor ihm liegt wie die knospenden Blätter einer lieblichen Eiche. Er aber kann sich frei bewegen und schnell oder langsam in sie stoßen, während er ihren bebenden Körper vor sich sieht und sie sich hingegen an seiner wilden und ungezügelten Lust erfreuen kann."
Wenn man nicht besonders gelenkig ist, sollte man davon absehen, sich an dieser Stellung zu versuchen, denn selbst wenn es gelingen sollte, sich auf diese Weise zu vereinigen, ist der Spaß zumeist nach wenigen Stößen zu Ende, wenn einer der beiden die Position nicht mehr halten kann. Wer aber zu solch akrobatischen Verrenkungen in der Lage ist, ohne dass es ihm Mühe bereitet, dem kann ich nur empfehlen, diese Stellung zu erproben. Ein kundiger Liebhaber kann die große Bewegungsfreiheit, die ihm die weit gespreizten Beine bieten, nutzen, um tief und schnell in seine Geliebte einzudringen wie ein junger Hengst. Ausdrücklich empfehlen möchte ich diese Art, sich zu lieben, auch für zwei Männer, da der aktive Partner so einen besonders daphnegefälligen Blick auf seinen Liebhaber hat, der ihn zusätzlich zu beflügeln vermag.
Die stolze Supai
„Wenn sie aber rücklings auf ihm sitzt, kann sie sein Meisu in sich aufnehmen und ihn reiten, wie eine stolze Reiterin ihr mächtiges Pferd. Sie allein ist die Herrin seiner Lust und mag dem Koibito mit den kreisenden Bewegungen ihrer Hüfte schier um den Verstand bringen. Er aber kann sie besänftigen, indem er ihre rosigen Hinterbacken umfasst, sie voller Verlangen knetet und seine Herrin mit kehligen Lauten wissen lässt, sollte die Lust ihn zu früh übermannen, sodass sie einen langsameren Rhythmus vorgeben kann."
Dies ist eine der Stellungen, die bei vielen Herren für stete Begeisterung sorgt. Sie sind hierbei gänzlich der Gnade ihrer Partnerin ausgeliefert und können zusehen, wie sich ihre Geliebte langsam auf sie herniedersinken lässt. Insbesondere die Tatsache, dass dabei die Kehrseite der Frau ihrem Partner zugewandt ist, sorgt immer wieder für Entzücken, gelten doch vielen derartige Stellungen als Inbegriff der Erfüllung.
Ab hier mag jeder Daphne-kundige auch selbst noch gerne seine Erfahrungen ergänzen im Sinne der heiteren Göttin.
Wie es schon seit Urzeiten bekannt ist, kann das menschliche Empfinden zur Lustgewinnung mittels sogenannter Daphnaica gesteigert werden, um so eine bessere Nähe zur Göttin erfahren zu können. Rauschmittel, welche die Sinne verfeinern, sind für diesen Zweck ebenso legitim wie Substanzen, die, auf die Haut oder eine entsprechende Körperpartie aufgetragen, das Empfinden verstärken und so die Lust für uns länger erlebbar machen. Alle Mittel, die aber den Geist betäuben und den Körper stumpf für jegliche Empfindung machen, ist der Göttin ein Gräuel.
Meide sie und versuche dich stattdessen lieber an Altbekannten oder den hier empfohlenen Essenzen und Speisen bevor du dich sinnlos berauscht.
In vielen Berichten, die ich über die falsche Benutzung von Rauschmitteln gelesen hatte, wurden beispielsweise über starke Taubheitsgefühle im Schambereich beklagt, die wohl daher rühren, dass man sich mit Brennnesseln dort traktieren ließ, um die Lust weiter noch zu steigern. Darum bitte ich, im Namen Daphnes, versuche stets, das rechte Maß zu halten, und nimm stets Rücksicht auf die Bedürfnisse deines Körpers, auf dass du wahrhaftig mit allen Sinnen die Freuden der schönen Göttin genießen kannst.
Die Freuden der Göttin mit allen Sinnen erfahren
Schmecken:
Essen ist an und für sich eine sinnliche Erfahrung und die Zunge wohl eines unserer empfindsamsten Körperteile. Besonders vermögen aber drei bestimmte Geschmacksrichtungen unseren sexuellen Appetit zusätzlich zu steigern:
Ad Primo: Die Süße, wie wir sie in Honig, Süßholz oder manchen Weinen finden, aber auch in so manchem Naschwerk. Sie kündet von den Verheißungen des Liebesspiels und zaubert ein Lächeln auf unsere Lippen.
Ad Secundum: Die Schärfe, wie man sie von verschiedenen Sorten Pfeffer, dem hier eher unbekannteren Schadiv, dem Ingwer oder der Muskatnuss kennt. In Maßen genossen sorgt sie für wohlige Wärme im Körper, die schnell in lodernde Leidenschaft umschlagen kann, so man sich nach dem Genuss einer derart gewürzten Speise einander hingibt.
Ad Tertio: Das herbe Bitter reifer Weine, von Kurkuma, Benbukkel oder aber auch einer großen Menge Kakao ist sogenannter Bitterschokolade.
Um dem Gaumen zu kitzeln und mit allen Sinnen die Freuden des Lebens zu genießen, bietet es sich an, eine kleine Auswahl leichter Speisen zu genießen oder sie gar in das Liebesspiel einzubinden. Besonders geeignet sind neben Gerichten, die eines der obigen Gewürze beinhalten, auch viele Früchte, die eine besonders sinnliche Struktur aufweisen. Die tiefrote Daphne-Beere oder herrlich gewachsene Weintrauben lassen sich wunderbar mit den Fingern füttern oder sogar aus dem Mund des Partners empfangen. Aber auch phallisch geformte Früchte wie die in südlichen Gefilden beheimatete Banane, Krustentiere, Silberaustern, deren Beschaffenheit von Kennern oft mit dem des weiblichen Geschlechts verglichen wird, können das Daphne-gefällige Feuer zusätzlich schüren.
Riechen:
Düfte, so sagt man wirken von allen Sinneseindrücken am unmittelbarsten auf unsere Gefühle, und nur wenige können sich ihrer Wirkung entziehen. Viele Menschen verbinden ein rauschhaftes Erlebnis mit einem bestimmten Geruch, sei es der Duft der Rosen im Tempel oder das Aroma einer bestimmten Essenz, die beim Liebesspiel in die Haut massiert wurde, und nur wenige Stimuli vermögen es, die Erinnerung an Vergangenes derart lebhaft in uns wachzurufen. Ein jeder empfindet einen anderen Duft als betörend, das mag der frische Schweiß auf dem Körper eines Geliebten sein, Lavendel- oder Rosenöl, frisch gepflückter Basilikum oder auch sanftes Räucherwerk. Erlaubt ist auch hier, was gefällt, doch hüte dich davor, zu viel von einer Essenz aufzugeben, denn sonst benebelt es die Sinne mehr, als dass es sie zu erregen vermag.
Hören:
Zwar ist mir kein Fall bisher bekannt geworden, in dem eine geschmetterte Schwanen-Arie, wo wunderbar sie auch vorgetragen wurde, die Lust in den Lenden eines Zuschauers erwachen ließ, andere Arten der musikalischen Untermalung aber vermögen die Freuden beim Liebesakt durchaus zu steigern. Das rhythmische Schlagen der Trommeln kann einen Takt für eure Vereinigung vorgeben, dem ihr euch willenlos ausliefert. Das verschlungene Spiel der Flöte kann euch zum Tanze einladen, so dass ihr einander umgarnt wie die Pfauen, bevor ihr im Angesicht der Daphne miteinander verschmelzt.
Aber auch ohne jeglichen äußeren Einfluss kann das Gehör die Lust schier bis ins Unermessliche steigern. Dann nämlich, wenn ein Geliebter dir mit wollüstigem Stöhnen und heiserem Keuchen zu verstehen gibt, dass ihm gefällt, was du tust. Wenn er sich an dich presst und du seine geflüsterten Lobpreisungen an die Göttin hören kannst, während du ihn eroberst. Die Laute seiner Lust sind der Leidenschaftlichen höchster Genuss, und wenn zwei Menschen sich in Ekstase vereinen und der süße Klang ihrer Körper die Sphären durchdring, dann gibt es wohl nichts auf der Welt, was erregender wäre, als dem zu lauschen oder gar selbst ein Teil davon zu sein.
Sehen:
Die Freude und Lust eines anderen Wesens zu sehen, erweckt in vielen von uns Sehnsucht und Begehren, und es gilt nicht umsonst als äußerst erregend, einem anderen Paar zuzusehen, wenn es sich leidenschaftlich liebt. Nicht immer müssen es entblößte Geschlechtsteile sein, die uns erregen, auch schon der Anblick eines mehr oder weniger verhüllten Daphne-gefälligen Körpers kann unseren Augen Fest genug sein und unsere Fantasie beflügeln. Es mag unterschiedliche Reize geben, die einen Menschen in Verzückung geraten lassen, und man tut gut daran, die Schönheit, so unterschiedlich sie auch daherkommen mag, in sich aufzunehmen und sich an ihr zu erfreuen.
Tasten:
Am meisten von allen Sinnen aber ist es wohl der Tastsinn, den wir in unserem geschlechtlichen Miteinander schätzen, denn er lässt uns all die Wonnen erfahren, welche die Göttin uns zugedacht hat. Berührungen geben und empfangen kann man auf unterschiedliche Art, und ein jeder wird etwas Anderes als besonders glücksbringend empfinden. Für den einen mag dies ein sanftes Streicheln seiner Schenkel sein, den anderen mag der leidenschaftliche Tanz der Peitsche auf sein Hinterteil in Verzückung versetzen.
Um dieses Empfinden noch zu steigern, empfiehlt es sich, während einer Liebkosung die Augen zu schließen oder sie sogar mit einem dünnen Seidenschal zu verhüllen. So kann man eine jede Berührung, sei es ein leidenschaftlicher Kuss oder ein sanftes Streicheln, viel intensiver erfahren. Den Körper eines Menschen blind mit den Händen zu erkunden setzt großes Vertrauen voraus und erfordert viel Mut. Es fördert aber die Harmonie zweier Menschen auf ganz besondere Art, und auch die Liebkosung des eigenen Leibs nimmt man auf diese Weise sehr viel bewusster wahr.
Der Olisbos ist in seiner Form, mehr oder weniger stilisiert, dem aufgerichteten männlichen Geschlecht nachempfunden und dient dazu, dem Partner oder aber sich selbst Lust zu bereiten. Diese Olisboi sind insbesondere bei Damen besonders beliebt, der Möglichkeit, sie zum Einsatz zu bringen, sind aber kaum Grenzen gesetzt, und sie sind nicht allein für das Liebesspiel zwischen Frauen reserviert. Auch so mancher Mann mag in höchste Verzückung geraten, wenn seine Geliebte ihn von hinten auf diese Art beglückt. Zu finden sind sie aus allerlei unterschiedlichen Materialien, und unter anderem Namen gibt es sie außerdem in vielen anderen Landstrichen und Kulturen in allen nur erdenklichen Formen und Größen. Am verbreitetsten sind wohl solche Olisboi, die aus weichem Leder oder dunklen Hölzern gefertigt wurden, aber auch Ausführungen aus edlen Metallen, filigran bemaltem urdanischen Porzellan oder kleinere Exemplare aus blank poliertem Rosenquarz sind mir bereits auf meinen Reisen begegnet.
Ein anderes Spielzeug, das großen Lustgewinn verspricht, sind die sogenannten Daphneperlen. Zwei oder mehr glänzende Kugeln, oft von einer zarten Schnur miteinander verbunden, welche die Frau einführen kann und durch leichtes Anspannen der inneren Muskulatur an ihrem Platz behält. Bei jeder Bewegung spürt sie die Perlen in ihrem Inneren, die sich lustvoll an sie schmiegen. Einige Ausführungen können beim Liebesspiel im Körper verbleiben und bereiten auf diese Weise auch ihrem Liebhaber zusätzliche Wonnen, wenn er in sie eindringt. Erfunden wurden die Daphneperlen der kultischen Überlieferung nach von der findigen Tochter eines Steinmetzes, die von ihrem Vater allzu eifersüchtig gehütet wurde. In ihrer Einsamkeit ersann sie das Spielzeug, um sich die Zeit zu vertreiben und die Nähe der Göttin zu erfahren, wenn schon kein Mann sie berühren sollte. Ihr Name ist leider nicht überliefert, aber die Geschichte hat ein schönes Ende, das ich an dieser Stelle gerne zitieren möchte:
„Die Göttin aber hatte Mitleid mit ihr, und eines Tages klopfte ein wandernder Geweihter der Daphne an die Tür. Vom Liebreiz und der Klugheit des Mädchens angetan, nahm er sie heimlich mit sich, und sie lebten glücklich und voller Freude. Die Daphneperlen, wie sie die lustbringenden Kugeln genannt hatte, brachte sie in den Tempel von Bahja-Ilé, wo sie noch heute auf dem Altar der Göttin zu bewundern sind."
Die meisten Leser kennen wohl zumindest des Namens nach die Spiele nach niparanischer Art. Wer neugierig ist auf eine solche Erfahrung, braucht eigentlich wenig mehr als eine weiche Seidenfessel. Von der Nutzung einer echten Peitsche kann ich nur ausdrücklich abraten, denn bei allzu unbedarfter Benutzung hinterlässt sie nicht nur hässliche Spuren auf dem Körper, es kann auch zu äußerst ernsten Verletzungen kommen.
Es gibt schier unzählige pflanzliche Mittel, die Lust oder die Potenz zu steigern, die sich die Menschen in ihrem Erfindungsreichtum oder auf göttlichen Fingerzeig erschlossen haben, und in vielen Tempeln werden Parfüme und Öle hergestellt aus duftenden Rosen, herbem Lavendel oder exotischeren Düften, sodass ich mich an dieser Stelle nicht allzu ausführlich mitdiesem Thema befassen werde. Wenn du mehr über die Herstellung derartiger Daphnaica erfahren möchtest, suche am besten einen Tempel auf, an den eine Manufaktur angegliedert ist, oder befrage einen fähigen Alchemisten, den dir eine Glaubensschwester empfiehlt und der die Göttin in Ehren hält. Einige ganz besondere Erzeugnisse will ich aber dennoch kurz vorstellen.
„Presse also die Blätter der heiligen Rosenstöcke und rufe hierbei die Göttin an, dass sie ihren Segen hinzugebe. Aus hunderten Blüten magst du nur einen Tropfen gewinnen, drum hüte dieses kostbare Gut, denn sein Duft vermag selbst die noch so Keuscheste zu verzücken. Du magst das Rosenöl nun in Wasser lösen, als ätherisches Öl aufbereiten oder einen Tropfen auf eine Speise oder in Wein geben, so wie es der Göttin gefällt."
Eines der wohl wichtigsten Erzeugnisse unseres Kults ist das Rosenöl, das in vielen rituellen Handlungen Verwendung findet. Auch als Daphnaicum kannst du es nutzen, so du es zuvor verdünnst und einen Tropfen auf den Grund eines Bechers gibst, den du sodann mit heißem Wasser auffüllst. Streue nun einige Teeblätter oder Kräuter hinzu, eine Prise roten oder schwarzen Pfeffer sowie zwei Löffel Honig oder zwei Stücke hellen Kandiszucker. Dieses Getränk schmeckt nicht nur köstlich, der Tee wirkt auch äußerst anregend, das sich in Lust wandeln mag. Gibst du noch etwas Daphnelieb hinzu, wird das Feuer in deinen Lenden ganz sicher entflammen. Bei Frauen vermag das Getränk, auf diese Art bereitet, sogar obendrein einer Schwangerschaft vorzubeugen. Die Süße und der angenehm scharfe Abgang übertünchen den recht bitteren Geschmack von Daphnelieb ganz wunderbar, und so kann das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden werden.
Re: Schwanenchronik - Die einzig wahre Religion der Embaren
von Giselda am 18.05.2017 21:57Der Schwanensee
Der Schwanensee befindet sich eine halbe Tagesreise von Urda entfernt und ist oft Ziel religiöser Pilgerreisen da jeder Gläubige der Schwanenchronik angehalten wird ihn zumindest einmal im Leben gesehen zu haben. Viele Mythen ranken sich um diesen See und es wird gesagt, dass an diesen Ufern die Stadt des Lichts lag, die Ruinen lassen heute noch darauf schließen. Zweimal im Jahr, zu den Festen des weißen und schwarzen Schwans, findet eine Wallfahrt dorthin statt, geführt von dem Orakel des Schwans, an welchen die gesamte Bevölkerung Urdas teilnimmt und alle Pilger. Außerdem wird der König oder die Königin von Embaro dort gekrönt. Wenn keine religiöse Feste dort stattfinden ist der See sehr idyllisch und friedlich, es ist verboten in diesem See zu fischen oder das Ökosystem in sonstiger Weise zu stören.
Re: Schwanenchronik - Die einzig wahre Religion der Embaren
von Giselda am 18.05.2017 21:54Gebetssammlung der Schwanenchronik
Herr, so viele stehen gegen mich,
nun höre mich in meiner Not.
Viele behaupten, ich finde keine Hilfe bei dir
Deine Schwingen aber sind ein Schild für mich.
Ich fürchte weder Schwert noch Speer,
wenn du mein Flehen nur erhörst.
Und auch wenn tausend Krieger mein Heim belagern:
Ich lege mich nieder und schlafe ein,
ich wache wieder auf, denn du Gott beschützt mich.
Geflügelter Gott, erhöre mein Gebet.
(Gebet embarischer Soldaten, bevor sie in die Schlacht ziehen)
Geflügelter Gott, warum bleibst du der Welt nur fern,
verbirgst dich trotz der großen Not.
Der Sünder quält die Gerechten.
Er raubt, er lästert, er verachtet dich
stets krönt Erfolg sein Tun.
Die Schwachen werden unterdrückt, die Armen seufzen.
Darum erhebe dich, Herr
Behüte die, die sich nicht selbst behüten können.
Hülle sie in deine Schwingen und schenke ihnen deinen Segen.
(Bittgebet an den geflügelten Gott)
Geflügelter Gott,
verschaffe deinem Diener Recht,
denn er hat das Unrecht gemieden.
dir hat er vertraut, ohne zu wanken.
den Weg zu dir ging er in Treue.
Er saß nicht bei falschen Menschen,
er mied die Heuchler
verhasst war ihm die ganze Schar.
deine Tempel besuchte er stets
dem Schwanenthron, deinem Stellvertreter auf Erden,
war er stets treu ergeben.
Nun ist er entschlafen
und will Gnade vor dir finden.
Geflügelter Gott, wir bitten dich,
erhöre unser Gebet und gewähre ihm sein Flehen.
(Während der Totenwache gesprochenes Gebet der Angehörigen eines Verstorbenen)
Schenke unserem König deinen Segen,
leite seine Herrschaft auf gutem Pfade,
gewähre ihm die Gabe der Gerechtigkeit,
deine ganze Schöpfung möge ihm untertan sein,
auf dass er deinen Glauben auf der ganzen Welt verbreite.
Erlaube ihm, in deinem Namen die Sünder zu erkennen
und sie nach deiner Weisung zu richten.
Denn du bist allmächtig und dein erster Diener, unser König
möge uns in deinem Sinne leiten.
(Gebet der Hohenpriesterin anlässlich der Krönung von König Tytes)
Der Kult der Daphne - Lust und Ekstase auf Ilé-Ilé
von Cerwen am 18.05.2017 21:52halt doch Einzug in mein Herz.
In Ewigkeit ich dein will sein,
aus der Seele verbanne meinen Schmerz.
Die Glut meines Leibs, die widme ich dir,
Lust und Ekstase, die schenke mir.
Herrliche, oh, Herrliche Daphne."
Daphne, die leidenschaftliche Göttin des Daphne-Kults, gebietet über Lust, Rausch, Ekstase und Harmonie, auch wenn ihre sterblichen Anhänger im Verruf stehen, sich nur um ihre eigene Befriedigung zu kümmern und den „Ernst des Lebens" zu vergessen.
Oft werden die sogenannten „Daphneni" um ihr sinnliches und vergnügtes Weltbild einfach nur beneidet. Es soll jedoch sehr schwer sein für die „Daphneni" im richtigen Moment „loszulassen", um die einzig wahre göttliche Ekstase erleben zu dürfen, und noch schwieriger scheint es davon einem Laien oder einem einfachen Tempelbesucher zu überzeugen.
Viel einfacher erlernt dabei sind die Grundlagen der persönlichen Schönheit und der grundlegenden Daphne-Techniken, die Kunde von harmonisch-berauschenden Substanzen, die Vorbereitungen von Festivitäten und die – zugegen recht theoretisch anmutenden – Lehren der Harmonie.
Das alljährliche Treffen auf Kyata, der Hauptstadt der größten Insel Ilé-Ilés, - Man nennt es auch das Fest von Rausch und Leidenschaft – ist eine der besten Möglichkeiten möglichst viele Gelehrte der Daphne dabei zu erleben wie sie sich mit berauschenden Mitteln in Selbstvergessenheit ergehen lassen.
Zusätzlich zu erwähnen sind hier die geheiligten Wasserbecken innerhalb des Tempels der Daphne in Kyata. Diese Wasserbecken sind mit sehr speziell geweihten Heilwasser der mächtigsten Heilmagier des Landes gefüllt und können – ähnlich wie Heilmagie – die natürliche Regeneration einer Person um das Vielfache beschleunigen und Blessuren – o.Ä. – ohne größere Probleme in Sekundenschnelle heilen. Auch den Alterungsprozess sollen die geweihten Heilbäder zu einem gewissen Grad aufhalten können, sodass selbst fünfzigjährige Priesterinnen noch immer aussehen wie dreißig, jedoch ist das für die meisten Bewohner Baloras nur ein Mythos.
Noch ältere Priesterinnen kümmern sich zumeist um die Ausbildung der Novizinnen, oder ziehen sich zurück in ein normales Leben und entbinden sich von ihrer Priesterschaft, was jeder Priesterin der Daphne natürlich jederzeit zusteht.
Innerhalb des Daphne-Kults herrscht nur eine sehr schmale Hierarchie, auf die Verwendung von Titeln wird größtenteils verzichtet.
Entsprechend ihres Standes innerhalb des Kults erhalten die Kultmitglieder Tätowierungen mit knalligen und prächtigen Farben, die in Momenten höchster Ekstase und Entrückung entstanden sind.
Die Schülerinnen der Leidenschaft, also die Novizen des Kults, helfen zu Beginn in den weltlichen Bereichen des Tempeldienstes aus und werden währenddessen in die Grundlagen der zukünftigen Aufgaben und Erkenntnisse vorbereitet, was in etwa vier Jahre in Anspruch nimmt.
Langjährige Verbundenheit mit dem Kult ehrt der Daphne-Glaube mit der Akolythen-Weihe. Diese wird nicht nur den Priesterinnen zuteil, sondern auch langjährigen Geschäftspartnern wie Winzern oder auch treuen Tempelwachen.
Die Priester des Daphne-Kults betreuen zum einen die Gäste im Tempel als auch während des großen Festes von Rausch und Leidenschaft. Zudem hüten viele von ihnen die Tempelschätze, manche pilgern und verbreiten den Glauben, der Einsatzgebiet der Priesterinnen ist entsprechend groß und vielseitig.
Die Priesterinnen reisen üblicherweise nicht alleine, sondern in Gegenwart von Vertrauten oder ausgebildeten Wachen des Daphne-Kults, die sich um ihr Wohl kümmern.
Die Tempelvorsteher sind für eine reibungslose Feier am Fest von Rausch und Leidenschaft hauptverantwortlich. Sie unterstehen direkt der Göttin Daphne, und gelten als ihre persönliche Hauswache. Sie können sich auch den Gläubigen widmen, jedoch ist ihnen das durch den hohen organisatorischen Aufwand des Titels kaum möglich.
Die Geliebte der Göttin wird jedes Jahr am Fest von Rausch und Leidenschaft neu gewählt und hat dementsprechend auch nur eine einjährige Amtsperiode inne. Jede Geweihte kann hierbei gewählt werden, jedoch folgen zumeist Tempelvorsteher dem Ruf der Göttin und beginnen ihre Amtsperiode. Dieser Titel ist nur von zeremonieller Natur, die Geliebte Göttin hat kaum mehr Macht oder Einfluss als eine gewöhnliche Tempelvorsteherin.
Der Tempel an sich wurde aus edlem weißen Marmor gebaut, die Säulen wirken schön verziert und detailreich. Innerhalb des Tempels wird häufig das herrlich duftende Regenbogenholz aus dem kleinen Dschungel in Ilé-Ilé verwendet, dass selbst nach Jahren der Benutzung noch immer herrlich duftet. Das eingebaute Glas wird aus feinstem Sand erzeugt, viele Kuppelbauten und Säulen erstrecken sich hinter dem Tempel auch in den Garten der Gelüste und in das kleine perfekt geschnittene Heckenlabyrinth.
Es ist zudem in allen Tempeln des Daphne-Kultes – es soll vierzehn davon geben verteilt auf ganz Ilé-Ilé – üblich, dass viele Statuen und Bildnisse vorzufinden sind, die allen voran die Göttin im Liebesspiel mit Gläubigen zeigen, demnach wirkt jeder Tempel sehr eindrucksvoll und für Neulinge mit Sicherheit auch ungezogen.
Die Vorhalle jedes Tempels dient allen voran der stillen Andacht, der Opfergaben und Fürbitten, dort wird auch kein Liebesspiel ausgetragen, selbst nicht am Fest von Rausch und Leidenschaft, das alljährlich auch die Tempel natürlich heimsucht.
Das Tempelinnerste wird allen voran von zahlreichen wohlriechenden Blumen bestückt, rote Vorhänge aus Seide und Samt bedecken viele Wände und Räumlichkeiten, auf dem gesamten Boden ist ein rot verzierter Teppich aus Übersee gespannt, der den kalten Marmorboden bedecken soll und somit ideal für so manches Liebesspielchen ist.
Daphne selbst wird auf den Bildnissen innerhalb der Tempel auf drei Weisen dargestellt: Tanzend (Drückt Freude aus), Liegend (Drückt Sinnlichkeit aus) und Daphne in Ketten. (Rauschhafte Selbstaufgabe)
Die Rituale zu Ehren Daphnes sind von Frohsinn, Freude am Leben, heiterer Sinnlichkeit und zumeist auch wilder Leidenschaft und Hingabe geprägt.
Der Weg zur Ekstase selbst ist heilig, kein Gläubiger wird seinem Ehegatten einen Vorwurf machen in einem der Tempel oder am Fest von Rausch und Leidenschaft seinen inneren Trieben gefolgt zu sein. Ebenso wenig macht es Sinn Handelsherren oder Adlige für ihre Taten im Tempel zu erpressen, da dort der feste Grundsatz besteht, dass man die Lust um der Lust willen genießt, und nicht für Eifersucht oder Betrug.
Gläubigen, die für den Dienst an Daphne würdig gelten, da sie den notwendigen religiösen Ernst aufbringen können, dürfen am Fest von Rausch und Leidenschaft teilnehmen. Dort ist es üblich ein Geschenk an die dort neu gewählte Geliebte der Göttin zu hinterlassen. Nach der gemeinsamen Reinigung der Gläubigen im groß angelegten Bad des Tempels (natürlich allesamt nackt) wird zeremonieller Wein gereicht, der mit leicht halluzinogenen Mitteln angereichert wurde. Damit soll der Geist berauscht, und die Sinne bis zum äußersten stimulierbar gemacht werden.
Das Fest von Rausch und Leidenschaft kann viele Formen annehmen, und nur einige von diesem haben direkt mit körperlicher Lust zu tun.
Beispielsweise ist auch der Tanz ein Genuss für Tänzer sowie Zuschauer, ein schönes Lied ist ein Genuss sowohl für Sänger als auch Zuschauer und das ungezwungene Beisammensein ist ebenso ein Dienst an der Göttin wie das Liebesspiel an sich.
Alle Dienste an der Göttin haben jedoch eines gemeinsam: Die Stimulierung der Sinne. Von Sehen, zu Hören, zu Tasten, zu Riechen bis zu Schmecken werden alle Sinne bis auf das Äußerste während des Fests ausgereizt. Sollte – wie man sagt – „Daphne selbst im Raume verweilen", so kann selbst der Duft eines Parfums, der Geschmack einer exotischen Frucht oder eine eingängige Melodie eine gar göttliche Ekstase hervorrufen.
Gebete an Daphne werden üblicherweise frei improvisiert, jedoch starten viele mit „Daphne, erfülle mich!", wenngleich dies auch natürlich keine Pflicht ist. Wer die Feier in den Tempeln besucht, bringt oft auch so Geschenke mit. Dies sind häufig Blumen, Naschwerk, ein aufgeschnapptes schönes Liedchen,...
Wer sich jedoch um weltlichen Bestand des Kults kümmern möchte – oder um künstlerische Eingebung bittet – wählt häufig wertvollere Geschenke wie Münzen, Schmuck oder Edelsteine.
Der Kult der Daphne und die weltliche Obrigkeit haben zumeist nur wenig gemeinsam, denn allen Anschein nach hat die Politik nur wenig Interesse an den Lehren von Harmonie und Ekstase.
Aus diesem Grund bemüht sich der Kult allen voran darum, dort, wo sie ihren weltlichen Einfluss hat, sich die notwendigen Freiräume zu erschaffen um ihren Kultus auch gegen engstirnigere Politiker und andere Religionen aufrecht zu erhalten.
Baloraner, die die Göttin der Lust verehren, lieben die Göttin als Schirmherrin der sinnlichen Freuden und der Liebe, aber auch der darstellenden Künste wie Musik und Tanz. Fast jeder Schöngeist, jeder wirklich Verliebte, jeder leidenschaftliche Musiker oder Tänzer glaubt zu einem gewissen Grad an Daphne.
Die Riten und Bräuche des Daphne-Kults sind natürlich nicht im Einklang mit den anderen Religionen hier auf Balora, und dementsprechend gibt es schon sehr lange Interferenzen. Sei es, dass sie die fehlende Beschränkung auf nur einen Sexualpartner ablehnen, seien es die Halluzinogene, die genutzt werden um die Sinne zu erweitern – Die meisten anderen Religionen in Balora finden genug, was sie am Daphne-Kult auszusetzen haben.
Zuhälterei und Armutsprostitution ist den Priestern der Daphne jedoch ein Graus. Diener der Daphne bilden Huren und Lustknaben darin aus ihre Eigenständigkeit zu wahren, selbst am Liebesspiel Lust zu empfinden und verrohte Kundschaft durch ein harmonisches Wesen entgegenzutreten.
Eine ganz besondere Fürsorge gilt dem Daphne-Kult den Liebenden. Es ist schon mehrere Male passiert im Laufe der Geschichte, dass sie Liebenden halfen über konventionelle Sitten hinwegzusehen, da eben diese Liebenden nach Ermessen der Weltlichen nicht zusammenkommen durften. Diese Gründe konnten Standesunterschiede, verschiedene Glaubensrichtungen oder Familienfehden sein.
Henriette vom Tiefenwasser – Sie war diejenige, die den einstigen König von Embaro von seinem Kriegstreiben abhielt und für eine harmonische Beziehung zwischen Embaro und Ambra für Jahrhunderte sorge.
Sahla Tembrandt – Die weise Elfin und vierfache geliebte der Göttin genoss unter den Herrschern von Balora und auch in Übersee unglaubliches Vertrauen und galt als große Schlichterin.
Marina Treibwasser – Sie gilt als Patronin der Winzer, Tänzer und Musiker, da sie als einfache Adelige unglaubliches geleistet hatte um die schönen Künste und die Weinkelterei im ganzen Land zu verbreiten und zu fördern.
Ebonique Ferrandes – Sie ist die derzeit amtierende Geliebte der Göttin und gilt als eine der schönsten Frauen von ganz Balora. Die wunderschöne Tierwandlerin gilt als große Künstlerin und Tänzerin und soll in ihren Lustspielen schon mehrere Männer um den Verstand gebracht haben.
Mit etwa 16 Jahren beginnt die Einweihung in die Feinheiten und Geheimnisse der körperlichen Liebe. Die Kunst der Verführung und der Festgestaltung sowie künstlerische Talente wie Tanzen, Singen, Musizieren, Malen und Dichten werden von den Geweihten der Daphne besonders gepflegt, da sie auch der Anbietung der Göttin dienen.
Die Priesterinnen entscheiden sich meistens für leichte Kleider. Sehr beliebt sind zudem auch rote Schleier, meist in Samt oder Spitze, die am ganzen Körper getragen werden können. Entsprechend der Leichtigkeit der Kleidung sind ist diese auch gern mal durchsichtig, was zur Freude der Gläubigen beiträgt.
Als Schuhwerk wird meistens auf Sandalen vertraut, in kälteren Monaten oder bei ungünstigen Wetterbedingungen wird jedoch zumeist auf Wildlederstiefel zurückgegriffen.
Alle Priester erhalten bei ihrer Weihe eine Tätowierung, die sehr farbintensiv – zumeist mit vielen Rot-Tönen – gestaltet ist und bei höheren Amtsrängen noch erweitert wird.
Zu Beginn der Priesterschaft ist es eine beliebig geschmückte Rose, die auf die Haut der Priesterin tätowiert wird, als Tempelvorstand werden Weinlauben ergänzt und als Geliebte der Göttin darf ein Symbol beliebiger Wahl getroffen werden.
In Zeiten höchster Entrückung scheinen sich besagte Tätowierungen auch zu bewegen, so sagt man. So scheint die Rose in Ekstase zu erblühen oder die Weinlauben zu wachsen.
Folgende Ratschläge werden von Priesterinnen zumeist zu diesen Beliebten Themen gegeben:
- Freude: Erfreue dich der Gaben der Göttin bereits im Diesseits – Jedoch sind sie nur ein Vorgeschmack auf das jenseitige Paradies. Verbreite und vermittle die Freude am Leben auch unter den Gläubigen.
- Gleichmut: Auch, wenn du nicht stets Freude empfinden kannst, denke daran, dass dein Tun die Freude bringen kann und dass kein Leid von ewiger Dauer ist.
- Ekstase: Strebe danach, den Rausch und die Lust nicht nur für dich selbst zu empfinden. Die Ekstase ist immer auch der Weg zur Göttlichkeit, auf denen du andere führen kannst und sollst.
- Harmonie: Strebe danach, selbst in Harmonie zu leben, sie in deiner Kunst zu zeigen und anderen zu vermitteln. Harmonie ist das „passende Maß", ist Ordnung ohne Zwang. Jegliche Übertreibung mindert die Harmonie.
- Leidenschaft: Tue nur, was dir und anderen Freude bringt und was die Göttin von dir verlangt – aber tue es von aufrichtigstem Herzen.
- Hingabe: Deine Begeisterung gelte vor allem der göttlichen Ekstase, nicht irdischen Dingen oder Ereignissen. Binde dein Herz nicht an vergängliche Dinge, solange du Daphne dienst.
- Allumfassende Liebe: Binde dich nie weltlich an nur eine Person, um ihr alleine und ausschließlich die Gaben der Göttin zu vermitteln.
- Aspekte: Liebe, Lust, Rausch, Ekstase, Harmonie, Schönheit, Freude, Blumen, Feste
- Verbreitung: In ganz Balora, jedoch bei weitem am stärksten auf Ilé-Ilé.
- Weltliche Aufgaben: Ausrichtung von Feierlichkeiten, Ausbildung in den grundlegenden Techniken der Daphne, Betreuung von Winzern.
- Wichtigster Tempel: Bahja-Ilé (in Kjata)
- Feiertage: Fest von Rausch und Leidenschaft, alljährlich eine Woche lang um die Mittsommernachtswende.
- Beinamen der Göttin: Schöne Göttin, Heitere Göttin, die Berauschende, die Liebholde, Die Herrin der Morgen- und Abendröte.
- Sinnbilder: Männer und Frauen können der Daphne gleich werden (= von göttlicher Schönheit), sich in „Daphnes Armen befinden" oder sich „Rahja opfern" (= Umschreibungen für das Liebesspiel).
- Traditionelle Zuordnungen: Die Farbe Rot und alle Rot-Töne. Zudem schöne Blumen, allen voran Rosen und kultivierter Wein, der Regenbogenholzbaum, der Granatapfel, Amethysten und Granate.
- Opfergaben: Die eigene Lust und Hingabe, Liebeslieder und Gedichte, Tanzdarbietungen, Schmuck, Naschwerk, Wein, Parfum, Räucherstäbchen, Blumen und anderes Zierwerk, Daphne-gefällige Kunstgegenstände.
- Hierarchie innerhalb des Kults: Gering. Geliebte der Göttin ist eher von zeremonieller Natur, Priester und Tempelvorstehen schulden nur Daphne selbst Gehorsam.
- Toleranz gegenüber Andersgläubigen: Groß. Im Liebesspiel findet jeder zu Daphne, egal woran er glaubt.
- Feindbilder: Sexuelle Gewalt ohne beidseitige Zustimmung, Unkultiviertheit, Gefühlskälte
- Lehre des Kults: Allein in Ekstase erkennt die Person, wer er wirklich ist – entkleidet von Allüren, Ängsten, Hoffnungen und Selbstlügen.
- Ziele des Kults: Die Person innerlich zu bilden und in Einklang mit sich selbst zu führen. Leidenschaft verbreiten und jedem Genüsse aller Art zu schenken und zu vermitteln.
- Jenseitsbild: Daphnes Hallen der Leidenschaft. Wer sein Leben genutzt hat, wird nicht beklagen, wenn es zu Ende ist, da er in jedem Augenblick in dem Daphne in berührt hatte, bereits von der Erfüllung gekostet. Daphne erwartet jeden in ihren Halle, wo er/sie die allgegenwärtige Nähe der Herrin erleben wird. Alle geheimen Leidenschaften werden dort erfüllt. Es ist der Ort unaufhörlicher Genüsse, ohne Reue, Neid oder Überdruss.
- Weltbild: Die Welt ist voller Hass, Neid und Furcht. Allein Ekstase, Leidenschaft und Freude sind in der Lage, dem die Stirn zu bieten und den Menschen Kraft zu geben, den Kampf gegen die Widrigkeiten fortzuführen.
- Menschenbild: (sollte hier öfter mal „Mensch" geschrieben sein, meint es natürlich jede vernunftbegabte Rasse, nicht nur den Menschen) Jeder sucht nach der Erfüllung seiner Sehnsüchte und Gelüste. Man muss das Leben genießen, solange es währt, denn die Götter sind neidisch mit der Zeit des Menschen. Der Tod kann einem Haus und Heim, Geld und Besitz, Macht und Wissen nehmen. Aber die Freuden, die ein jemand genossen hat, kann einem niemand nehmen.
- Bild des Glaubens in der Bevölkerung von Balora: Der offene und unbeschwerte Umgang mit Rauschzuständen und ausgelebter Sexualität ist vielen hart arbeitenden Menschen oft unverständlich, da sie sich doch bemühen müssen ein wenig Freizeit für solche Tätigkeiten aus dem Alltagstrott rauszupicken. Die Stadtbevölkerung ist in ihrem Umgang mit dem Daphne-Kult offener, jedoch kommen hier häufiger Missverständnisse hervor wie den Tempel für ein „Edelbordell" oder eine „Rauschhöhle" zu halten. Wer jedoch einmal den Schritt über die Schwelle wagt und göttliche Ekstase erfahren hat, den lässt die Lehren der Daphne nie wieder los.
- Sonstiges: Nur Frauen dürfen die Priesterweihe oder höhere Ämter entgegennehmen. Die gleichgeschlechtliche Liebe wird im Kult der Daphne in beiden Fällen der Heterosexualität gleichgestellt.
Re: Schwanenchronik - Die einzig wahre Religion der Embaren
von Giselda am 18.05.2017 21:52
Hierachie innerhalb der Schwanenchronik
Richtlinien der Hohepriester des Geflügelten Gottes
Folgen
Wir folgen in unserem Glauben nur einem Gott. Nicht, weil es nur einen Gott gibt oder wir nur einen als Gott anerkennen. Wir folgen dem Geflügelten Gott, weil er und kein anderer Gott das Flehen unserer Ahnen erhöhte und uns aus der Finsternis rettete. Alles Licht ist uns heilig, aber in der Finsternis unseres Reiches gab es keine Sonne. Nur den Mond auf dem der Palast unseres Gottes steht. Die Sonne mag unserem Körper leben bringen. Der Mond bringt unserer Seele Heil.
Die Prophetin und die Schwanenkönigin gehen uns als gutes Beispiel voran.
Die Gebrüder sind zu Ehren als Brüder. Beide. Auch wenn der Verdorbene sich abwandte, um den Rabenkönig zu dienen, so fanden sie beide im Tod wieder zueinander. Ihrem Opfer verdanken wir ihre Tränen, gefüllt voll Liebe und Trauer. Und jene Träne sendeten uns den Kristall, der die dunkle Horde und den Rabenkönig in die Länder der Nacht vertrieb.
Dank der Großen Königin Constanze Kattagien ehren wir auch ihren Sohn den Schwanenprinzen. Viele dieser Legenden brachten uns unsere Werte näher und jede Priesterin sollte ihn und diese Legenden kennen und für seine Heldentaten ehren. Auch verdanken wir ihm heute die aktuelle sozialen und gesellschaftlichen Systeme.
Auch ist der Schwanenchronik im Allgemeinen mit Ehrfurcht zu begegnen und sie als Priesterin oder auch Priester gut zu kennen.
Die höchste Priesterin ist das Orakel, da sie als Sprachrohr gilt. Ihr Wort kann nicht angezweifelt werden. Auch nicht vom König. Sie dient ihm wie auch dem ganzen Volk als Beraterin.
Zur Anwendung der Gesteine und der Bedeutung der Himmelskörper
Silber gleicht dem Mond. Damen bringt es Glück, denn es gleicht den Flügeln der Herrin. Doch ein Mann sollte nur selten Silber tragen. Es rührt seine weibliche Seite und kann Pech bringen, weil es bei einem Mann mit dem Rabenkönig assoziiert wird. Denn jedes Geschöpf trägt den Mond und die Sonne in sich. Die Seite die überwiegt ist in der Regel das Geschlecht. Ist es nicht im Gleichgewicht, so kann sich ein Übergewicht der anderen Seite im Verhalten zeigen.
Ein Mann sollte Gold tragen um seine Hitze und Stärke zu verbessern. Gold steht für die Sonne. Manchmal geschieht es, dass bei Seelenschmerz aber auch das andere Edelmetall Wunder wirken kann oder ein zu hitziges Gemüt eines Mannes mit Silber gekühlt wird, um seine Geisteskraft zu stärken. Am besten man fragt fachkundige Priester deswegen um Rat.
Wie man richtig huldigt
Das schönste Gebet ist jenes, das gesungen mit schöner Stimme vorgetragen wird. So wie es einst die Prophetin tat. Gesang ist Pflicht für eine Priesterin. Wenn ihre Stimme diese Gunst nicht zahlen kann, so soll siemusizieren und wenn ihre Lippen und Hände ungeschickt sind, dann soll sie zumindest die Worte auswendig sprechen können.
Es existieren viele Gebete, Ausrufe und auch Flüche, denn auch ein Fluch kann einem Herzen Erleichterung bringen und Beistand erflehen. Manchmal muss man Gift ausspucken um den Körper und Geist zu reinigen. Wer nach einem Gebet sucht wird sicher in einem der Gebetssammlungen fündig. Gerne sind auch eigene Kreationen gesehen. Auch der Göttliche liebt es, manchmal etwas Neues und Abwechslungsreiches zu hören. Wie wir alle.
Kunst ist ebenso ein beliebtes Mittel der Huldigung. Egal ob als Gedicht, Roman, Bild, Musik- oder Theaterstück.
Es gibt keine größere Huldigung als sich zu seiner Schwäche zu bekennen und diese zu besiegen. Ein Gebet an den Göttlichen oder eine Beichte ist keine Schwäche. Es ist der erste Schritt zur Besserung.
Auch die Scharr der Vögel zu mehren gehört zu den Aufgaben und Ehrung des Göttlichen. Viele Kinder sind ein Kompliment an den Geflügelten Gott. Doch sollte dies stets mit dem Geliebten oder dem Ehegatten geschehen, um Streit zu vermeiden. In Einklang, Liebe und Frieden zu leben ist das höchste Glück, was wir auf Erden erreichen können.
Auch ist es die Pflicht der Repräsentanten ein gutes Vorbild zu sein. Ebenso zu helfen und sich um die Bedürftigen zu kümmern. Auch sollte stets das Äußere gepflegt und geordnet wirken, um in Seele und Leib ihm zu huldigen.
Der Schwan gilt als heiliges Tier und Sinnbild der Schwanenkönigin und ist mir Respekt zu behandeln. Ein gute Priesterin sollte einem Schwan immer ein paar Brotkrumen schenken bei einer Begegnung. Ebenso ist es untersagt einen Schwan zu verletzen oder gar zu töten. Das wäre eine Sünde und würde enormes Unglück über den Schuldigen und seine Familie bringen.
Der königlichen Familie ist mit höchstem Respekt zu ergeben, da sie die Nachfahren der Schwanenkönigin, der Prophetin und des Geflügelten Gottes sind.
Mögen die Schwingen des Göttlichen sie behüten!
Die Reise der Vögel
Darunter versteht man zwei Dinge: Zum einen sind alle Priesterinnen dazu angeordnet zu reisen und viel zu lernen. Sie sollen die schöne Welt in der wir leben sehen, verstehen, lernen und preisen. Und dem Göttlichen danken, dass wir durch ihn die Chance haben, sie zu genießen. Ebenso sollen sie dieses Wissen an ihre Schwestern und ihre wenigen Brüder weitergeben.
Auf der anderen Seite beschreiben diese Worte auch den Lauf des Schicksals. Niemand kann sich diesem Entziehen und es zu erkennen ist eine besondere Gunst. Wie den Flug der Vögel ist es zu lesen und gut zu beobachten. Dann offenbaren sich vielleicht einem die kleinen Hinweise auf ein Ereignis oder das Leben eines Wesens. In dieser Hinsicht sollte sich eine Priesterin auch stets in den Künsten des Wahrsagens und des Kartenlesens versuchen. Vielleicht findet sich dort Talent und somit auch der erste Hinweis auf das eigene Schicksal.
Tracht
Priesterinnen im Dienst sollten weiße Kleidung tragen. Schmuck aus Federn und Perlen sind als Schwanenpriesterin ebenso gern gesehen, wenn sie weiß sind und erstere von einem Schwan stammen. Diese müssen aber aufgesammelt werden und dürfen nicht gerupft werden. Perlen repräsentieren den Mond und auch Silberschmuck ist den Damen erlaubt. Gold bringt Frauen kein Unglück, aber von übermäßigem Gebrauch ist abzusehen wegen der Lehre der Gleichheit der Himmelskörper. In ihrer Freizeit ist es ihnen natürlich vollkommen frei gestellt was sie tragen dürfen. Nur Rabenfedern sind verpönt.
Zu bestimmten Festen werden bestimmte Kleider getragen, aber meist ist es so, dass die Hohepriesterin der Stadt als einzige in ihrer Farbtracht abweicht und die Priesterinnen bei diesem Ritual üblicherweise Weiß tragen. Nur selten wechseln dabei alle Diener des Göttlichen die Farbe. Zu manchen Festen werden ebenfalls Masken getragen.
- Hohepriesterin Melchorin zur Zeit von König Albus
Re: Schwanenchronik - Die einzig wahre Religion der Embaren
von Giselda am 18.05.2017 21:47
(Symbole der Schwanenchronik)
Zu Priesterschaft, Gesellschaft , Liebe, Ehe und Fortpflanzung –Auslegung des Codex Olorinus
„Der Prophetin zu ehren sind wir alle Töchter des Geflügelten. Lobpreiset ihn in seiner Herrlichkeit! Rein ist der Geist, hoch unser Bestreben. Sanft wie die Königin der Schwäne mögen stets die Priesterinnen an der Spitze der Scharr fliegen. Die größte Aufgabe einer Dienerin der Schwingen ist es als edles Beispiel zu dienen. In allen Belangen des Seins."
- Lady Nail von Urran zur Frage der Priesterschaft
„Die Erwählten der Schwanenkönigin waren Brüder. Ungleich des Falles des Einen, waren sie bereit zu dienen und als Erster Kämpfer den Glauben zu verteidigen. Die Aufgabe eines Elfen findet sich in unserem Glauben darin den Glauben zu schützen und zu wahren. Seite an Seite mit den Priesterinnen. Wer könnte sich anmaßen, den Geflügelten zu verstehen? Aber wer könnte es nicht etwas mehr wagen als wir, die sein Geschlecht kennen?"
- Der Gelehrte Pan Limbuc auf dem Konzil zur Streitfrage der Männer in der Religion, denen daraufhin gestattet wurde das Priesteramt gleichwertig zu begleiten. An den hohen Positionen finden sich aber nach wie vor Priesterinnen
„Wir sind eine Einheit wie ein Gefieder, das aus einzelnen Federn besteht. Niemand steht höher als der andere, aber ohne Führung, können wir auch nicht geeint werden! Das Haupt des Schwans soll das Haupt sein, das uns schon einst vereinte. Wenn wir im Glauben folgen, dann nur dem Blut der Schwanenkönigin. Es gibt nur eine Wahl für uns: König oder Königin unseres Volkes aus dem Geschlecht der Schwanenkönigin stammend, hat das Recht all unseren Priesterinnen und Priestern voran zu gleiten. Jede andere Entscheidung sollte untereinander geregelt werden und jede fundamentale Frage in einem Konzil zur Erfüllung debattiert werden."
- Schwanenpriesterin Hanniha zur Glaubenshierarchie
„Die Herrschaft der Kattagien ist absolut und immerwährend. Sie sind die Feder, die aus dem Erbe der Schwanenkönigin hervor ging. Sie sind die letzte Familie ihres Stammbaums und niemand sonst hat Anspruch auf den Thron. Ohne das Blut der Schwäne, kann kein Frieden herrschen. Jeder, der aufbegehrt, gefährdet das ganze Volk und unsere Zukunft. Die Sünde des Hochverrats ist eine Sünde an unserem ganzen Volk. Keine Strafe ist passender als die Strafe durch das reinigende Licht des Feuers. Die Sünder sollen brennen!"
- Der Gerichtsgelehrte Jakkia zum verhinderten Putsch durch die Adelsfamilie Cerven
„In der Frage der Ehe kennt die Liebe keine Grenze. Dem Adel ist es erlaubt mit Bürgerlichen zu verkehren, doch sollte man sein Nest in heimischen Gefilden errichten und nicht über die Grenzen hinaus. Eine Heirat außerhalb des Reiches darf nur für den Frieden geschlossen werden. Einzig und allein der Schwan soll nicht mit Spatzen und Elstern verkehren. Er soll allein unter dem Adel seine Braut finden, damit seine Federn rein bleiben. Beachtet soll dabei stets die Federnreinheit des Stammbaums des Adelhauses werden!"
- Chronist Qwel zur Thematik der Erbführung
„Ein Küken vermählt sich nicht mit einem Falken. Nur Volljährigkeit erlaubt die Eheschließung, selbst unter arrangierten Familien. Alles andere ist eine Sünde vor den Augen des Geflügelten Gottes."
- Schwanenpriesterin Damoklez
„Wie Vögel sind wir alle frei unter der Sonne. Doch sind wir Hohe Kinder, keine Vögel, also vergesst nie eure Pflichten und das Wort des Gesetzes."
- Der Gerichtsgelehrte Jakkia II.
„Dem Mann möge es schwerer fallen das Licht des Geflügelten zu empfangen und es zu wahren – aber auch wir können uns über unsere Schwächen erheben. Nichts ist schlimmer als Schwäche, denn sie führt in Dunkelheit, fern vom rettenden Licht. Wer das anzweifelt, muss nur seinen Blick auf den ‚Verdorbenen' richten. Die Liebe rettete im letzten Augenblick seine Seele, aber sein Verrat geschah aus Schwäche. Fürchtet die Schwäche und werdet stark, meine Kinder!"
- König Mirosus Kattagien, Auszug aus seiner Rede zum Gedenktag an die finale Schlacht
„Kein Manne sollte bei einem Manne liegen. Es ist die größte aller Sünden, denn es ist ein Nacheifern des ‚Verdorbenen'. Frau zu Manne, Frau zu Frau, sei unbeschattet, denn die Herzen der Frauen sind erfüllt vom Licht des Geflügelten und jedem, dem sie es schenken können, kommt der Erlösung nah. Ein Mann kann aber von einem anderen nur die Dunkelheit des anderen empfangen, wie der Verdorbene sich vom Rabenkönig verderben ließ. Dort ist keine Liebe sondern nur Kampf um Macht und unwürdige Eigenschaften wie Neid, Eifersucht, Hass, Stolz und Egoismus werden so bestärkt."
- Der Gelehrte und Schriftenstudent Jun Lare zur Auslegung des Codex Olorinus
„Wenn ich die schönste aller Kunstformen benennen müsste wäre es die Musik. Sie vereint in sich die Kunst der Melodie und der Worte in sich. Sie schafft wie ein Künstler Bilder und verführt zu der Kunst des Tanzes. Sie inspiriert die besten Maler und Dichter, schenkt uns Freude und Trauer. Sie kennt die ganze Palette der Gefühle und beschenkt uns mit ihrer Dunst. Sie findet sich allein schon in der Stimme der Prophetin, welche ihre Stimme flehend zum Mond richtete. Die Musik ihrer Stimme fand als erstes das Ohr des Gesegneten und erbarmte ihn. Das Spiel von Harfe und Flöte führte die Königin der Schwäne zu den Gebrüdern, deren Tränen wir unsere Errettung aus der Dunkelheit verdanken. Nun, meine Zweifler, wer will nun noch seien Stimme erheben? Und ja- auch eure Stimme ist Musik und schon der alleinige Beweis meiner These."
- Schwanenpriesterin Hanniha
Schwanenchronik - Die einzig wahre Religion der Embaren
von Giselda am 18.05.2017 21:35Aufstieg aus der Dunkelheit
Die Schwanenchronik ist er bekannteste Schöpfungsmythos in ganz Balora.
(Der geflügelte Gott)
Einst herrschte das Chaos.
Dunkelheit beherrschte die Länder von Ost nach West, von Nord nach Süd. Das Volk der hohen Elfen suchte stets verzweifelt das Licht und dessen Schutz vor den dunklen Horden aus den Ländern der Nacht.
Der Schein des Mondes fiel auf das liebreizendste Kind der Elfen, welches das Licht um Hilfe erflehte. Ihre flehenden Worte erreichten die Ohren des geflügelten Gottes im Mondpalast und er erbarmte sich, angetan von ihrem Edelmut und ihrer Schönheit.
Er stieg im Licht hinab, seine Federn voller Farben, die nie ein Kind der Hohen je gesehen hatte und versprach Hilfe gegen das Unheil, wenn sie jeden ihres Volkes ihm bekehren wollte. Sie schwor es und brachte als Prophetin Myiniaris Silberharr das wahre Wort ihren Schwestern und Brüdern.
(Die Prophetin)
Und das Wort erhellte ihren Geist. Es spendete ihnen Trost und Stärke. Hoffnung, Liebe und Macht. Er war der Retter, der Erbarmungsvolle, der Allmächtige und sein Wort war Licht.
Da war der letzte Ungläubige bekehrt und der Geflügelte Gott empfing die Prophetin als seine Braut. Silberharr gebar zwei Kinder mit weißen Flügeln.
Ein Mädchen, edelmütig, weise und stark und alle Hohen Kinder folgten ihr nach.
Ihr Bruder, prächtig, stolz und erfahren, führte sie mit starker Hand an.
Zusammen vertrieben sie die Dunkelheit und stießen die unheiligen Kreaturen hinfort, fegten sie vom Angesicht der Welt und erbauten die Stadt des Lichts, um jedem Verlorenen den Weg zur Wahrheit zu zeigen.
Der Frieden und Wohlstand hielt Einlass unter den Hohen Kindern.
(Kampf gegen die dunklen Horden)
Doch alsbald zeigte sich dass die Schwester mehr geliebt wurde wegen ihrer Sanftheit vom Volk. Man erbat sie als Herrscherin, die das Volk geeint hatte und so krönte man sie unter lautem Jubel zur Königin der Schwäne.
Nach und nach zerfraß den Bruder die Eifersucht und sein Herz wurde trüb. In der Hoffnung nach Macht wandte er sich den Vertriebenen zu und durch ihre unheilige Kraft färbte sich sein Gefieder schwarz.
Seine Schwester sah das Unheil nahen und rief ihre Getreuen zu den Waffen.
Als sie ihren geliebten Bruder wieder sah, war er gefallen und unter dem Titel des Rabenkönigs folgten ihm die dunklen Horden nach wie ein Schatten, der den Horizont auslöschte.
(Der Rabenkönig vor und nach seinem Fall)
Die Gebrüder
Die Schlachten verschoben das Gleichgewicht der Macht hin und her und keine klare Linie konnte sich bilden. Das Land ertrank in Blut und jeder Tote füllte die Horden des Schreckens auf für jeden ihrer Verluste.
Die Königin war verzweifelt und wendete sich im Gebet ihrem Vater, dem einen Gott zu und er wies ihr den Weg mit einem Strahl aus Licht. Sie folgte dem überirdischen Schein und fand zwei Männer, getreue Brüder zwischen den alten Ruinen von Fal Lor. Sie hüteten die Schafe, spielten glücklich die Harfe und Flöte und genossen ihr einfaches Leben, unbeschattet von dem Krieg an ihren Grenzen. Jeder der sie sah, wurde milde gestimmt und öffneten ihnen ihr Herz. Als die Schwanenkönigin zu ihnen hinab stieg, erschraken sie tief und noch tiefer wurde die Furcht als die Königin sie bat den Hirtenstab niederzulegen und ihr in den Kampf zu folgen.
(Der jünger Bruder beim Harfenspiel)
Die jungen Brüder zögerten, denn sie waren noch Knaben, aber ihr Glauben war stark. Sie verließen ihr Heim und ihre Schafe und kehrten ein in die Stadt des Lichts. Sie lernten alle Künste, alle Weisheiten erfuhren sie und ihre Arme wurden stark unter dem Gewicht ihrer Waffen. Doch nur einer von ihnen konnte ihr Heerführer werden und jeder Tag war eine Probe. Alsbald zeigte sich, dass der Ältere voller Edelmut und Licht in seinem Herzen der stärkere und klügere General war.
Doch in der Nacht vor seiner Weihe und dem Empfangen des Segens des Geflügelten Gottes, fand er eine Feder auf seinem Kissen wieder. Eine Spur aus Federn führte ihn fort und aus der Stadt bis er sich wiederfand im Niemandsland.
Eine einzelne Gestalt hockte am Wegesrand und der Junge, der geschworen hatte, jedem in Not zu helfen, bot seine heilenden Hände an. Doch als er sich ihm näherte, war sein Schicksal besiegelt. Dunkle Flügel betteten ihn hernieder und der Rabenkönig versprach ihm süßen Worten mehr als er sich je erträumt hatte, denn der Rabenkönig liebte es, dass Schöne und Gute zu verderben.
Nichts bereitete ihm größeres Vergnügen.
Nichts brachte ihm größere Macht.
Er hatte seinen ersten Kämpfer gefunden.
(Der Verdorbende)
Welch entsetzen ergriff den Jüngsten als er auf dem Schlachtfeld seinen Bruder nach langem Suchen wiederfand? Welch Leid schwoll in seiner Brust, als der Ältere die Maske abnahm und er ein Gesicht zeigte, dass das seine war, aber nicht ihm gehörte? Wie bluteten seine Ohren, als er die hasserfüllten Worte des Feldherrn des Rabenkönigs vernahm?
Wie bitterlich weinte er, als er sein Schwert gegen den Speer des Älteren erhoben musste?
Wie groß war das Leid mit dem der Geflügelte ihn prüfte?
Die Schlacht tobte. Die Toten legten sich in ihre Gräber nieder. Meere aus Blut flossen und weiß blitzte das Gebein aus weichen Fleischbetten.
Schließlich standen sich die Brüder gegenüber und fochten um ihr Leben und das ihrer Seiten. Für Schwanenkönigin und Rabenkönig. Drei Tage und drei Nächte dauerte der Zweikampf bis der Ältere die Rüstung des Jüngeren mit seinem Speer durchdrang und ihn aufspießte. Doch als der Jüngere fiel, berührte es das verdunkelte Herz des Älteren. Er weinte bittere Tränen und war vor Kummer so gelähmt, dass die Schwanenkönigin ihn erschlagen konnte. Ohne den dunklen Feldherrn konnte das Licht den größten ihrer Siege erringen.
(Die letze Schlacht zwischen den Brüdern)
Nach der Schlacht sammelte sie die Tränen der Brüder auf mit einer ihrer Federn und die Feder verwandelte sich in einen strahlenden Kristall.
Das heilige Relikt war geboren und sie sendete es gen Himmel zum Geflügelten Gott, welcher die Tränen der Brüder belohnte. Ihn ihnen brach sie das Licht tausende von Malen und erleuchtete Tausend Nächte lang die Welt. Jeder Strahl verbrannte die Unheiligen und der Rabenkönig floh in die Länder der Nacht.
Geschlagen und vernichtet wartet er in dem Palast ohne Zeit auf seine Wiederkehr. Doch fürchtet euch nicht, jede gläubige Seele im Licht des einen Gottes ist erwählt. Seine weichen Schwingen behüten und umschließen uns.
Die Schwanenkönigin leitet uns.
O Hymne an das Licht.
(Die Schwanenkönigen mit dem heiligen Kristall)
Embarisches Gesetzbuch
von Giselda am 18.05.2017 18:06Embarisches Grundgesetz
Artikel 1
[Staatsstrukturprinzipien]
(1) Der Staat Embaro ist eine Absolute Monarchie.
(2) Alle Macht geht von dem amtierenden Herrscher aus.
(3) Herrscher ist nur wer direkter Nachfahre der Schwanenkönigin ist.
(4) Nur der König oder die Königin kann neue Gesetze schaffen und bereits bestehende außer Kraft setzen.
(5) Der König oder die Königin vereinen alle drei Gewalten in sich, können aber Vertreter bestimmen die in ihrem Sinne handeln.
Artikel 2
[Menschenwürde]
Die Würde des Menschen (hierbei sind alle vernunftbegabten Bürger mit gemeint) ist unantastbar.
Artikel 3
[Allgemeine Handlungsfreiheit; Freiheit der Person; Recht auf Leben]
(1) Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die Ordnung, das Sittengesetz oder das Wort des Königs/der Königin verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In dieses Recht darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Artikel 4
[Gleichberechtigung von Männern und Frauen]
Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Niemand darf wegen seines Geschlechts benachteiligt werden.
Artikel 5
[Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit]
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Artikel 6
[Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft]
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild zu äußern und zu verbreiten, solange dabei nicht der König und seine Familie deformiert werden, und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Eine Zensur findet statt.
(2) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zum König.
Artikel 7
[Ehe und Familie; nichteheliche Kinder]
(1) Ehe und Familie sind heilig, sie stehen unter besonderem Schutz der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.
(3) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(4) Den unehelichen Kindern sind die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
Artikel 8
[Schulwese]
(1) Jeder Bürger hat ein Recht auf Bildung.
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Ausbildung des Kindes zu bestimmen.
Artikel 9
[Versammlungsfreiheit]
(1)Alle Embaren haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Artikel 10
[Wehrdienst]
(1) Männer können sobald sie die Volljährigkeit erreicht haben zum Dienst in den embarischen Streitkräften verpflichtet werden.
(2) Der Mann hat einen Wehrdienst von mindestens 3 Jahren zu leisten. Hierbei ist zu beachten, dass sollte der Verpflichtete in einer Ausbildung befinden steht es ihm zu diese zu beenden.
(3) Frauen dürfen auf keinen Fall zum Dienste an der Waffe verpflichtet werden.
(4) Sollte es im Falle eines Krieges der Bedarf an zivilien Dienstleistungen im Sanitäts- und Heilwesen sowie in der ortfesten militärischen Lazarettorganisation nicht auf freiwilliger Grundlage gedeckt werden, so können Frauen welche die Volljährigkeit erreicht haben zu solchen Diensten herangezogen werden.
Artikel 11
[Eigentum, Erbrecht, Enteignung]
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Grundgesetz Teil II – Gewerbe, Zünfte, Handel
Artikel 12
[Gewerbe]
(1) Ein Gewerbe ist jede erlaubte, selbständige, nach außen erkennbare Tätigkeit, die planmäßig, für eine gewisse Dauer und zum Zwecke der Gewinnerzielung ausgeübt wird und kein freier Beruf ist.
(2) Ein Gewerbe ist keine generell gegen das Gesetz oder die guten Sitten verstoßende Tätigkeit
Artikel 13
[Zünfte]
(1) Es gibt insgesamt 16 Zünfte.
(2) Die Zünfte sind Schuster, Fischer, Schlachter, Tuchmacher, Weber, Maler, Müller, Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Schneider, Bäcker, Sattler, Schmiede, Kürschner und Gerber.
(3) Jeder, der einer dieser Berufe nachgeht muss sich bei der entsprechenden, nächstgelegenen Zunft registrieren.
(3) Jeder Zunft steht ein Zunftmeister vor.
(4) Alle Zunftmeister sind Mitglieder im Zunftrat.
Artikel 14
[Handelsflotte]
Alle embarishen Kauffahrtsschiffe bilden eine einheitliche Handelsflotte.
Artikel 15
[Handelslizenz]
Handel darf nur von denjenigen betrieben werden die in Besitz einer offiziellen königlichen Handelslizenz sind.
Artikel 16
[Buchführung]
(1) Jeder der ein Gewerbe besitzt muss Buchführung über Haben und Soll, Gewinn und Verlust führen.
(2) Diese Buchführung plus die entsprechenden Steuern sind monatlich im Palast oder beim höchsten Steuerprüfer der Stadt vorzulegen.
(3) Die Steuerprüfung hat jederzeit das Recht eine unangemeldet eine Prüfung der Haushaltsbücher durchzuführen.
Gesetze zur Regelung der Thronfolge
Artikel 1
[Blut]
(1) Nur wer das Blut der Schwanenkönigin in sich trägt vermag einen Anspruch auf den Schwanenthron zu haben.
(2) Doch sind Erben mit reinem hochelfischen Blut vor Erben mit gemischtem Blut zu bevorzugen
Artikel 2
[Recht des Erstgeborenen]
(1) Nur das erstgeborene Kind des amtierenden Herrschers ist direkter Thronfolger.
(2) Das Geschlecht des erstgeborenen Kindes ist hierbei von keinem Belangen. Junge und Mädchen sind gleichberechtigt.
Artikel 3
[Verzicht des Thronanspruches]
(1) Ein Erbe hat das Recht auf seinen Thronanspruch zu verzichten.
(2) Sollte ein Erbe von diesem Recht Gebrauch machen so verwirkt er auch den Thronanspruch seiner Erben.
(3) Hat man einst auf den Thron verzichtet so kann dies nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Artikel 4
[Thronfolgerliste]
(1) Eine genaue Liste für die Thronfolge reicht noch über die direkte Königsfamilie hinaus.
(2) Nach der Familie folgen nahe Verwandte wie Cousins und Cousinen, die Rangfolge wird in einem Dokument des königlichen Archives aufbewahrt.
Myrandir
Gelöschter Benutzer
Efreeten - Wesen der Zwischenwelt
von Myrandir am 18.05.2017 16:31Auszug aus „Dem Leitfaden für Beschwörungsmagier" und „Gesammelte Werke und Erfahrungen der Beschwörungsmagie"
Azzam al-Ghazal
Wie der geneigte Leser sicherlich weiß war Azzam al-Ghazal (3249 n.J.E. - 4943n.J.E.) der wohl bedeutendste und fähigste Beschwörungsmagier unserer Zeit bevor er durch eines seiner Rituale ums Leben kam.
Er widmete sich Zeit seines Lebens der Erforschung und Bestimmung der Wesen aus der sogenannten Zwischenwelt.
Auszug aus den Aufzeichnungen Azzam al-Ghazal's
Die Wahrscheinlichkeit ein Beschwörungsritual erfolgreich zu bewältigen welches einen Efreeten beschwören soll liegt bei circa 5% aller Meister dieser Magie, Anfängern und nur leicht erfahrenen wird Grundsätzlich davon abgeraten. Die Wahrscheinlichkeit dieses Ritual und den eventuellen darauffolgenden Zorn des Beschworenen zu überleben und seinen Erfolg zu feiern liegt bei unter 1%.
Da Efreeten wie jedes andere Lebewesen in dieser und jener Welt frei und eigenständig sind und zudem oftmals ein hitziges Temperament besitzen schätzen sie es selten einfach aus ihrer Vertrauten Umgebung gerissen zu werden um anschließend irgendjemandem zu dienen der sie, leider, an die Kette legen will.
Ich persönlich hatte die ausgesprochene Ehre einem dieser faszinierenden Wesen zu begegnen und zwei von ihnen selbst zu beschwören. Neben ihrem erwähnten Temperament weisen sie bei intensiveren Gesprächen einen gewissen Charme auf und gehören öfter zu den intelligenteren Wesen. Abgesehen davon besitzen sie eine kleine Schwäche für hochprozentigen und qualitativ guten Alkohol, meine Theorie besagt das der Rauschzustand dieser Genussmittel irgendeine Erinnerung an ihre Welt auslöst.
Rein anatomisch sind sie auf den ersten Blick nur durch ihre auffällige rote Hautfarbe unterschiedlich, wobei diese verschiedenste Töne annehmen kann und ähnlich wie die bläuliche Haut bei Djinn's von einigen als exotisch und aufregend bezeichnet wird.
Blickt man unter diese Haut zeigen sich viel mehr Unterschiede als man glauben mag. So sind ihre Knochen deutlich widerstandsfähige als die all anderer bekannten Rassen und erklären somit zum teil ihr wohl beachtlichstes Phänomen: Ihre unfassbare physische Stärke und Kraft. So kann ein durchschnittlicher Efreet zwischen 550 und 700 Kilogramm heben. Stärkere Exemplare sind sogar in der Lage bis zu einer Tonne zu heben und können Holz und Stein je nach Beschaffenheit zerschlagen oder zerstören.
Was ebenso interessant wie Rätselhaft ist das diese Wesen die uns bekannten Geschlechtsorgane besitzen obwohl sie sich, meines Wissens, nicht Fortpflanzen müssen und können. Da ich das Vergnügen mit weiblichen und männlichen Vertretern dieser Rasse hatte konnte ich zumindest feststellen das diese sich in keinem der Fälle an Eltern oder eine Familie erinnern konnten. Dennoch besitzen sie Interesse an sexueller Interaktion. Um weitere Erkenntnisse darüber zu sammeln müsste ich wohl oder übel eines dieser Wesen sezieren wobei weder diese noch ich damit einverstanden wären.
Hinzuzufügen wäre dabei noch das sich diese Rasse keineswegs bei den Geschlechtern, abgesehen von dem reinen Aussehen, unterscheiden, soweit meine Studien.
Aus meinen Bekanntschaften mit diesen Wesen habe ich erfahren das sie keinerlei Nahrung oder Wasser benötigen um zu überleben, dennoch verkennen sie keine gute Mahlzeit und besitzen ebenso Geschmacksnerven und die selben Sinnesorgane wie die bekannten Wesen unserer Welt.
Ihre Fähigkeiten begrenzen sich jedoch nicht nur auf physische Kraft und süße Worte ebenso sind sie meist sehr magiebewandert was mich zu dem Schluss führt das sie die Mächtigsten und vielseitigsten Wesen sind denen wir bisher begegnet sind worauf ich später noch einmal zurückkommen will.
Diese magischen Fähigkeiten können scheinbar jede Form abgesehen der Wassermagie annehmen wobei Zerstörungsmagie in Form von Blitz, Feuer, Lava und Erdmagie die beliebtesten zu seinen scheinen. Einige bevorzugen jedoch auch andere Magiearten.
Im Gegenzug dazu sind ihre bekannten schwächen meist er psychischer Natur. So haben sie manchmal leichte Probleme bezüglich Überheblichkeit und Arroganz aufgrund ihrer genannten Stärken. Zudem haben sie ihren stolz und vertragen selten Kommentare über ihre Hautfarbe oder fragen bezüglich Paktmeistern oder wem sie den dienen.
Ich konnte zudem mehrfach beobachten das Efreeten ein Problem mit Wasser in Form von Seen, Meeren oder anderen großen Ansammlungen haben in denen man ertrinken können. Ich weiß nichts genaueres darüber gehe aber mit ziemlicher Sicherheit davon aus da sie unfähig sind zu Schwimmen oder es zu erlernen. Bei Kontakt mit Wasser bezüglich des Reinigens oder ähnlichem zeigt sich dieses Phänomen nicht.
Einige beschreiben die Welt in der sich sich normalerweise befinden wie unseren Sternenhimmel, andere wie einen Vortex aus nichts als ihren Gedanken. Demnach sieht wohl jeder die Zwischenwelt leicht anders nach Charakter, alter und Präferenzen.
Ebenso sind sie in der Lage durch ein, für sie simples, Ritual in ihre eigene Welt zurückzukehren. Ich muss gestehen das ich über dieses Ritual nicht das geringste Weiß.
Bezüglich ihres Alters bin ich mir sehr sicher das sie nicht aufgrund von Alter sterben können und in diesem Punkt den Djinns ähneln.
In der Allgemeinen Bevölkerung werden sie gefürchtet und werden meist gemieden wie vieles Fremdartige. Zusätzlich werden sie wegen ihrer unfassbaren Kräfte oftmals gejagt was in jedem Fall schlecht für die Jäger und die umliegende Vegetation ist.