Waffenindex - Mittelalterliche Schusswaffen
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Waffenindex - Mittelalterliche Schusswaffen
von Cerwen am 18.06.2017 16:36Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Metallen, wie diese den Waffenschaden im Vergleich zum Grundschaden beeinflussen und Details über die besonderen Eigenschaften der Metalle, findet ihr hier
Der Langbogen
Als Embarischer Langbogen wird der meist aus Eibe oder Ulme hergestellte Stabbogentyp bezeichnet, der vor allem durch den massenhaften Einsatz in neueren Schlachten bekannt wurde.
Zur Unterscheidung des Langbogens von anderen Bogenarten müssen insbesondere zwei Kriterien erfüllt sein: Die Länge entspricht etwa der Größe des Bogenschützen und die Bogensehne berührt den Langbogen nur an den Sehnenaufhängungen (den „Tips").
Der Langbogen wird in der embarischen Armee als Standardbogen eingesetzt. Auch Anderswo ist er durchaus beliebt, da seine Reichweite sehr hoch ist und er in der Herstellung auch nicht zu teuer ist.
Waffendetails:
Höhe des Bogens: Meist so groß wie der Träger, teilweise sogar größer.
Waffenschaden:
Grundschaden eines Langbogens mit Stahlpfeilen: 1d6+10
Talentvoraussetzung:
Körperkraft [Fortgeschrittener]; Körperbeherrschung [Fortgeschrittener]
Als Kompositbögen werden alle Bögen bezeichnet, die aus mehreren (mindestens zwei) verschiedenartigen Materialien zusammengesetzt sind, womit Wirkungsgrad und Lebensdauer des Bogens erhöht werden. Auf den meist aus Holz bestehenden Kern werden dazu andere Materialien aufgeleimt, wie zum Beispiel Horn, Knochen, Metall, Sehnen oder zugstabile andere Hölzer.
Unter dem Überbegriff Kompositbogen werden zwei Bauweisen für Bogen unterschieden, die zusammengesetzt sind:
- Der Hornbogen besteht nur aus Horn und einem aufgeklebten Sehnenbelag, einer Art natürlichem Faserverbundwerkstoff aus Tiersehnen.
Werden mehrere dünne Schichten Horn übereinander geklebt und mit einem Sehnenbelag versehen, so nennt man ihn Schichthornbogen (oder Hornschichtbogen). Diese wurden nur für mittelalterliche Armbrust-Waffen (siehe Querschnitte rechts) gebraucht. Für Handbogen ist die Schichtbauweise zu schwerfällig. Solche Armbrustbogen konnten stattdessen auch aus verzahnten und verleimten Hornstäben mit Sehnenbelag bestehen. Besteht ein Hornbogen ausschließlich aus Horn, so wird er als reiner Hornbogen bezeichnet. Diese Bauweise ist jedoch selten. - Der eigentliche Kompositbogen wird meist als Handbogen von Bogenschützen verwendet: Er enthält neben Sehnenbelag und Horn auch noch einen Bambus- oder Holzkern, um Masse zu sparen (Sandwichbauweise). Bei diesen Bogen sind Hornstreifen auf einen Holzkern geklebt, der danach auf der Spannungsseite mit einem Sehnenbelag beklebt wird. Um Gewicht zu sparen, sind meist auch die Bogenenden aus Holz gefertigt.
Eine Sonderform des Kompositbogens stellt der Knochenbogen dar: Dabei handelt es sich um einen aus Geweihstücken (Karibu, Elch) oder Rippen (Wal, Bison) und einem Sehnenbelag bestehenden Bogen. Meist hatte dieser keinen Holzkern, sondern die Spongiosa des Geweihs/Knochens diente der Gewichtsersparnis. In Niparan gibt es ein Äquivalent zum Kompositbogen, diesen nennt man dort Yumi. Er hat die gleichen Werte wie ein Kompositbogen.
Kompositbögen sind in Balora eher seltener gesehen, aber durchaus nicht unbeliebt. Allen voran die Elfen im Testulam-Wald schwören vielmals auf diese Art des Bogens, da er angenehmer zu handhaben ist.
Waffendetails:
Materialien: stark variierend
Größe: stark variierend
Waffenschaden:
Grundschaden eines Kompositbogens mit Stahlpfeilen: 1d4+9
Talentvoraussetzung:
Körperkraft [Anfänger]; Körperbeherrschung [Anfänger]
Der Bau eines Reiterbogens kann bis zu 2 Jahren Bauzeit benötigen. Grund dieser langen Bauzeit ist nicht nur die Verwendung von Horn und Sehnen sondern auch das Trocknen des Holzes, sowie Ruheperioden zwischen den Laminierungs-Schritten. Der Vorteil der Verwendung von Horn und Sehnen besteht in ihrer höheren Fähigkeit, Energie zu speichern und sie wieder an den Pfeil abzugeben. Sie ermöglichen damit die sehr kompakte Recurve-Form des Reiterbogens. Das Horn übernimmt die Druckbelastung auf der Innenseite, also der dem Schützen zugewandten Seite, die Sehnenbündel die Zugbelastung auf der Außenseite. Zusammengehalten werden die Materialien durch Fischleim und Wicklungen aus Hanf, Flachs o.Ä.. Würde ein Bogen mit exakt der gleichen Form, wie die eines tuljamidischen Reiterbogens, nur aus Holz gefertigt, würde dieser sofort brechen.
Die Reiterbögen aus Tuljamid finden seit wenigen Jahrzehnten auch in Balora Anwendung, genauer gesagt in der embarischen Armee. Speziell dafür ausgebildete Streiter, teilweise von tuljamidischen Experten gelehrt, beherrschen inzwischen den Reiterbogen meisterhaft und können mit diesem mehr als tödliche Schüsse vollführen.
Waffendetails:
Zuggewicht: 75 Pfund
Reichweite: spezielle Pfeile 220-280 Meter
Waffenschaden:
Grundschaden eines Reiterbogens mit Stahlpfeilen: 1d4+9
Talentvoraussetzung:
Körperbeherrschung [Fortgeschrittener]
Re: Waffenindex - Mittelalterliche Schusswaffen
von Cerwen am 18.06.2017 17:47Beschreibung:
Die Armbrust ist im Prinzip ein horizontal auf einer Mittelsäule montierter Bogen, der es dem Schützen durch eine Rückhaltevorrichtung für die Sehne ermöglicht, die Waffe ohne Anstrengung gespannt zu halten und dadurch lange und genau zu zielen. Durch geeignete Konstruktion (stärkere Bögen) kann die Armbrust erheblich mehr Energie speichern und auf ein Projektil übertragen, als es einem Bogenschützen durch bloße Armkraft möglich wäre. Deshalb können keine langen, elastischen Holzpfeile verschossen werden, die unter den auftretenden Beschleunigungskräften zerbrechen würden, sondern kurze, steife Bolzen.
Die Armbrust durchlief im Laufe des Geschichte Baloras drei wesentliche Entwicklungsstufen:
Die Armbrust mit hölzernem Bogen (bevorzugt Eibenholz wegen dessen Elastizität) stellt die Urform dar. Sie wird meist beidhändig gespannt, wobei das „Mündungsende" der Waffe mit dem Fuß / den Füßen des Armbrustschützen in einer Art Steigbügel am Boden gehalten wird. Spannhilfsmittel brauchen wegen der begrenzten Zugkraft nicht eingesetzt zu werden. Stärkere Armbrüste werden mit dem Spanngürtelhaken gespannt, einem eisernen Haken, der vorn an einem Leibgurt hing. Zum Spannen des Bogens kniete sich der Schütze hin, um die Armbrustsehne in den Spannhaken zu legen, setzt dann seinen Fuß in den Steigbügel (Stegreif) und spannte die Armbrust beim Aufstehen oder er hakt den Spanngürtel im Stehen ein, setzt einen Fuß in den Bügel und tritt die Armbrust zum Boden hinunter.
Die leistungsfähigere Form der Armbrust ist mit einem Kompositbogen ausgestattet. Der Bogen ist bei dieser Variante aus Schichten von Horn und Tiersehnen verleimt und biegt sich ohne Bogensehne nach vorn. Diese Art von Armbrust bedarf wegen ihrer hohen Zugkraft meist einer Spannhilfe in Form von Flaschenzügen, Hebelkonstruktionen wie Geißfuß und Wippe, Winden oder Schrauben. Der Kompositbogen ist sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit. So soll es vorgekommen sein, dass sich derartige Konstruktionen in der Schlacht bei einsetzendem Regen auflösten
Die vergleichsweise neue Variante der Armbrust ist die sogenannte Arbalest. Diese Armbrust ist eine etwas größere Variante der schon im Frühmittelalter verwendeten Holzarmbrust, mit dem Unterschied, dass bei der Arbalest der eigentliche Bogen aus Stahl gefertigt wird. Dadurch kann sie beim Abschießen des Armbrustbolzens diesen mit einer Kraft von bis zu 5000 N beschleunigen. Aufgrund eines neu entwickelten Lademechanismus kann sie auch schneller geladen werden als andere Armbrustmodelle, ein erfahrener Armbrustschütze kann mit der Arbalest 2 Bolzen pro Minute abschießen. Oft wird diese Waffe im Sicheren hinter einem Paveseschild geladen.
Eine schwere Armbrust arbeitet oftmals mit einer Winde oder Kurbel zum Aufziehen. Die embarische Winde ist eine Art Flaschenzug, der auf der Säule der Armbrust angebracht ist. Die Sehne wird in die doppelten Spannhaken am oberen Radgehäuse eingelegt und durch beidhändiges Drehen der beiden auf einer Welle sitzenden Kurbeln über Seile gespannt. Die sogenannte sahanische Winde arbeitet mit einer Zahnstange anstelle von Seilen. Diese technische Neuerung tauchte im fünften Jahrtausend auf. Das Spannen erfordert wegen des Flaschenzugmechanismus etwa 40 Sekunden. Weil der Spannvorgang viel Zeit kostet, werden solche Armbruste vor allem zur Jagd oder für den Kampf aus festen Stellungen heraus, nicht jedoch in der offenen Feldschlacht verwendet. Die Armbrust mit Winde entwickelt einen nicht zu unterschätzenden Rückstoß. Die schwere Armbrust hat mit ihrer Abschusskraft von ca. 400 bis 800 Kilogramm eine enorme Durchschlagskraft, mit der auf einer Kampfentfernung von 50 bis 200 Metern ein Harnisch oder Helm mühelos durchschlagen werden kann.
Eine Repetierarmbrust ist eine Armbrust, bei der die Schritte Spannen, Pfeil einlegen und auslösen mit einer einfachen, einhändigen Bewegung ausgeführt werden können. Dadurch kann eine solche Waffe wesentlich schneller schießen als eine normale Armbrust. Ein Behälter mit einigen Bolzen ist oberhalb des Bogens montiert. Der Mechanismus wird durch die Vor- und Zurückbewegung eines rechteckigen Hebels angetrieben.
Die Armbrust an sich wird in Balora oft und gern eingesetzt, da sie im Vergleich zu den neuzeitlichen Schusswaffen präziser war, und einfacher herzustellen. In allen Bereichen Baloras wird die Armbrust durchaus entsprechend genutzt und hat den Bogen als Hauptfernkampfwaffe so langsam in der Armee auch verdrängt.
Waffenschaden:
Grundschaden einer Holzarmbrust mit Stahlbolzen: 1d4+7
Grundschaden einer Kompositarmbrust mit Stahlbolzen: 1d4+8
Grundschaden einer Arbalest mit Stahlbolzen: 1d4+9
Grundschaden einer schweren Armbrust mit Stahlbolzen: 1d4+10
Grundschaden einer Repetierarmbrust mit Stahlbolzen: 1d4+7 pro Bolzen
Talentvoraussetzung:
Holzarmbrust: Keine
Kompositarmbrust: Körperkraft [Anfänger]
Arbalest: Körperkraft [Fortgeschrittener]
Schwere Armbrust: Körperkraft [Fortgeschrittener]
Repetierarmbrust: Körperkraft [Anfänger]
Re: Waffenindex - Mittelalterliche Schusswaffen
von Cerwen am 22.06.2017 03:30Der Wurfspieß ist eine zu den Stangenwaffen zählende Wurf- und Stichwaffe, die aufgrund ihrer Konstruktion besonders gut zum Werfen geeignet ist.
An einer Stange, dem Schaft, ist eine Spitze (oft zweischneidige Klinge) aus unterschiedlichen Materialien (angespitzte Steine, Bronze, Hartholz, Knochen, Eisen, Stahl) angebracht. Speere waren üblicherweise als Wurfwaffen gedacht oder als Mehrzweckwaffen, die sowohl im Fern- als auch im Nahkampf eingesetzt wurden. Sie sind normalerweise kürzer und leichter als Speere, die dagegen nicht geworfen werden.
Der Wurfspieß wird in Balora an sich etwas seltener verwendet, dank dem schnellen Vormarsch in der Geschichte an Bögen und Armbrüsten, welche dem Wurfspieß im Militär nie die Möglichkeit gab, sich durchzusetzen. Er wird manchmal von den Barbaren des Eis-Clans verwendet, selten auch von Söldnern in Sah.
Waffendetails:
Länge: bis 1,5m, in der Regel kürzer als ein Speer
Gewicht: 1-3kg, je nach Länge und Material
Waffenschaden:
Grundschaden eines Wurfspießes aus Stahl: 1d4+10
Talentvoraussetzung:
Körperkraft [Anfänger]; Körperbeherrschung [Fortgeschrittener]