Verlautbarungen der Kirche des ersten Lichts
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Justitia
Gelöschter Benutzer
Verlautbarungen der Kirche des ersten Lichts
von Justitia am 15.06.2017 03:07In tenebrae mundi
In der Dunkelheit der Welt war die Finsternis mächtig.
Doch allmächtig war nur das Licht. Mit seinen mächtigen Schein besiegte es die Finsternis und brachte den Geschöpfen dieser Welt seinen warmen Glanz.
Und mit der Herrschaft des Lichts kam auch die Ordnung in die Welt, um den umherirrenden Seelen Halt und Führung zu gewähren.
Doch auch wenn überall wo das Licht erstrahlt, die Finsternis vertrieben wird: Sie ist NICHT besiegt. Sie lauert in ihren dunklen Winkeln und greift um sich, sobald die Geschöpfe vom beleuchteten Weg abkommen.
Nein, wir sind weit davon entfernt, die Finsternis endgültig zu besiegen
Schlimmer noch: Das Licht schenkte uns die Ordnung und verwurzelte sie fest in uns, damit sie uns leite. Dennoch missachten wir die Ordnung in vielerlei Hinsicht: Wir lügen, wir stehlen, wir morden.
All diese Verbrechen gelten vor den Gerichten unserer Welt als schändlich, verwerflich und schlecht. Bestraft werden diejenigen, die derartige Untaten vergehen und es herrscht ein Konsens über die Rechtlichkeit dieser Behandlung.
Aber es gibt eine weitere Sünde, ebenfalls tief in den Geschöpfen des Lichts als abgrundtief böse verschrien:
Die Sodomie!
Fragt euch selbst, ihr treuen Gläubigen und auch ihr, ihr rechtschaffenen Bürger anderen Glaubens: Spieltet ihr je mit dem Gedanken, mit einem Tier zu verkehren? Euren Samen in eine Stute zu ergießen, oder einen Hengst selbiges bei euch tun zu lassen?
Mir, der Großinquisitorin der Kirche des ersten Lichts, die ich schon vielerlei Schändliches und Ekelerregendes gesehen habe, ja mir graut es bei dem Gedanken an eine solche Tat.
Sicher bin ich mit diesem Gefühl nicht allein, wenn ihr euch selbst ehrlich Rede und Antwort steht.
Dies muss so sein, denn schließlich verurteilen sämtliche eurer Verfassungen, erstellt von treuen Dienern eures Landes und gebilligt vom Volk, die Sodomie als Sünde und stellen es unter Strafe.
Ja, wer mit einem Tier verkehrt, handelt wider seiner Art, ganz gleich ob Mensch, Elf oder Zwerg. Selbst das Meervolk, welches vielerlei Gemeinsamkeiten mit den Fischen der Meere haben, lehnt eine Paarung mit gewöhnlichen Fischen ab.
Ein jedes Volk bejaht die Frage danach, ob diese Form des Geschlechtsakts widernatürlich, krankhaft und ekelerregend ist.
Nun herrscht ein Konsens darüber, wie diese Taten zu bewerten sind und doch:
Vor Ewigkeiten, als die Finsternis wieder erstarkte und um sich griff, verdarb sie eine Vielzahl von den Geschöpfen des Lichts und täuschte sie, dass sie die Auserwählten diverser Tiergötter seien, mit denen sie fruchtbar sein und sich mehren sollten.
Doch diese "Götter" waren nichts anderes als wilde Tiere, von der Finsternis mit der Kraft und dem Trieb ausgestattet, humanoide Frauen zu schwängern.
Und die Frucht dieser Verbindung waren die sündhaften Geschöpfe, die von der Bevölkerung nun "Tierwandler" genannt werden. Schlimmer noch, um das Licht zu verhöhnen verlieh die Finsternis diesen Abnormitäten die Fähigkeit zwischen den Hüllen ihrer Eltern zu wechseln, ja sogar eine Mischform, die wider jedwede Natur geartet ist.
Zu Recht erfüllt es euch treue Bürger mit Abscheu und Furcht, wenn sie diese sündhaften Wesen erblicken und ein jeder, der sich zur Verteidigung wappnet, tut recht daran.
Doch nun wird es aber auch unter euch glaubensferne Mitbürger geben, denen meine Worte bis jetzt nichts bedeuten, sondern keinen Makel an den Tierwandlern erkennen können und ja, das ist euer gutes Recht, denn es zeigt, dass auch euch das Licht berührt hat und mit erleuchtetem Geiste in die Welt blicken könnt. Nicht jedem mag das Licht den Weg des Glaubens offenbaren, doch auch der Weg der Vernunft ist von einem hellen Schein erfüllt, darum richte ich nun ein paar Worte der Logik an euch:
Was unterscheidet die Tiere von den humanoiden Geschöpfen des Lichts?
Der aufrechte Gang? Die Sprache? Die Kunst, Dinge zu erschaffen. Nein! Es gibt Tierarten, die diese Merkmale in abgeschwächten Formen ebenfalls besitzen. So kann ein Papagei mit euch ebenso kommunizieren, wie ihr untereinander.
Würde einer von euch aber einen Papagei als euch ebenbürtige Lebensform titulieren?
Natürlich nicht, denn der wahre Unterschied zwischen Tier und intelligenter Lebensform ist die Vernunft!
Ja, die Verknunft ist es, die euch von Kühen, Hunden und Hühnern unterscheidet. Sicher, all diese Geschöpfe treffen auf primitive Weise ihre Entscheidungen, doch hier finden wir das Gegenstück zur Vernunft: Die Triebhaftigkeit!
Entscheidet ein Wolf rational, ob er ein Reh jagt oder es ziehen lässt? Entscheidet der Hirsch, ob er sich vor einem Fuchs fürchtet?
Die Antwort ist ein klares Nein!
Weder Wolf noch Hirsch besitzen Vernunft, sondern folgen ihren Trieben und Instinkten. So mag ein Wolf einem Menschen gehorchen, wenn ihn dieser füttert, doch stirbt der Mensch, hätte der Wolf keine Skrupel, ihn als sein neues Futter zu sehen. Denn aus Vernunft würde Moral folgen. Ein Gespür dafür, was gut und was böse ist. Doch die Tiere besitzen keine Vernunft und folglich können sie auch keine Moral entwickeln. Ja, man kann ein Tier nicht mal guten Gewissens als skrupellos bezeichnen, denn dafür müsste es in der Lage sein, Tugend von Sünde unterscheiden zu können.
Der große Unterschied zwischen uns Geschöpfen des Lichts und den Tieren ist also die Unterscheidung zwischen Vernunft und daraus resultierender Moral gegenüber einer urteilslosen und amoralischen Triebhaftigkeit.
Wozu dienen nun diese Ausführungen, mag man sich fragen und die Erleuchtung steht euch nun kurz bevor:
Es ist allseits bekannt, dass Tierwandlern die Stärken ihrer tierischen Linie zu eigen ist. Die einen verfügen über enorme Stärke oder Geschwindigkeit, die nächsten sind zum Fliegen oder zur Atmung unter Wasser befähigt, wieder andere besitzen übernatürliche Sinnesorgane.
Doch betrachten wir das Zusammenspiel von Licht und Finsternis zu Beginn meiner Ausführungen:
"Wo Licht ist, ist auch Schatten"
Fernab von jeglicher religiöser Auslegung, so scheint es, gibt es das Grundgesetz unserer Welt, dass diese niemals zu einseitig ist und sich stets die Waage hält.
Kann nun also eine Verbindung zweier so verschiedener Arten zur Folge haben, dass diese nur die besten Eigenschaften ihrer Vorfahren vermittelt bekommen?
In meinen Augen widerspräche das den Grundgegebenheiten unserer Welt.
Selbst den engsten Freunden dieser abscheulichen Tierwandler, die sie als ihnen ebenbürtig ansehen, mag es bereits aufgefallen sein:
Wie ein jedes vernunftbegabtes Geschöpf besitzen auch sie die Schattenseiten dieser Existenz: Skrupellosigkeit, Sündhaftigkeit, Zorn, Scham und dergleichen sind auch ihnen zueigen. Sie haben also zweifellos die Makel ihrer humanoiden Wurzeln übernommen.
Warum nun sollte sich dies aber bei ihren tierischen Ursprüngen anders verhalten?
Aus rationaler Sicht erscheint es nur logisch, dass auch hier nicht nur die Stärken des tierischen Dasein vererbt wurden.
Die einzige logische Schlussfolgerung kann also lauten, dass den Tierwandlern auch die Triebhaftigkeit zueigen ist.
Diese Triebhaftigkeit spürt ihr, liebe Bürger, wenn ihr euch vor diesen Abnormitäten fürchtet oder ihnen skeptisch gegenübersteht. Tief in euch wisst ihr, dass ein Tier in ihnen schlummert, welches euch ähnlich wie der Wolf so lange aus der Hand frisst, bis ihr selbst die bessere Futteralternative seid.
Eure Vorbehalte sind daher berechtigt: Man KANN diesen Wesen nicht trauen. Zu oft schon sah ich Bluttaten ,begangen von Vertretern dieser Gattung, ähnlich brutal wie der wilde Angriff eines wilden Tieres.
Die Tierwandler sind eben nicht nur Menschen oder Elfen mit einer Tierform, sondern auch Tiere mit Menschenantlitz!
Aus diesem Grund können sie nun also auch nicht, als uns ebenbürtig und wohlgesonnen angesehen werden, denn das sind sie nicht!
Sie sind das Produkt einer widernatürlichen Vereinigung zwischen fehlgeleiteten Menschen und Elfen mit triebgesteuerten Tieren und auf ebendiese Weise müssen wir sie auch behandeln:
Als Abnormitäten, die unsere Ordnung verspotten und von dieser schönen lichterfüllten Welt getilgt werden müssen!
Aus diesem Grund erkläre ich Caesaria "Justitia" Celestine, Großinqisitorin der Kirche, bevollmächtigt durch Uriah Bartholomew Cassius, Patriarch der Kirche, Verteidiger des Glaubens und Hüter der Flamme von Udun, im Namen des Lichts die Rasse der Tierwandler zu Ketzern und Geschöpfen der Finsternis, die von Revaria verbannt werden muss.
Als einzig legitime Form der Läuterung dieser widernatürlichen Spezies ist allein die Läuterung durch Feuer als effektives Mittel erwiesen und so wird diese als einzige Form der Bestrafung anerkannt.
Ein jeder Bürger einer anderen Rasse, dem nachgewiesen werden kann, dass er den Abnormitäten Hilfe oder Zuflucht gewährt hat oder mit ihnen verkehrte, ohne sie der Inquisition zu melden, macht sich der Beihilfe zu Ketzerei und Vereitelung der Justiz schuldig und wird vor dem Gesetz gleich einem Wandler selbst gesehen.
Denn wer dem Licht folgt, wird durch das Licht erlöst und wer vor dem Licht flieht wird durch das Licht gerichtet!
gezeichnet:
Caesaria "Justitia" Celestine Uriah Bartholomew Cassius
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Großinquisitorin der Kirche des ersten Lichts Patriarch der Kirche des ersten Lichts